23.11.2024

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Gesellschaft

Präsidentin Tsai erinnert an 30. Jahrestag der Aufhebung des Kriegsrechts

18.07.2017
Ein Foto, das Staatspräsidentin Tsai Ing-wen am 15. Juli zur Erinnerung an den 30. Jahrestag der Aufhebung des Kriegsrechts auf ihrer Facebook-Seite postierte, zeigt eine Demonstration der Bewegung 519 Green Action. (Foto mit freundlicher Genehmigung von Präsidentin Tsai Ing-wens offizieller Facebook-Seite)
Staatspräsidentin Tsai Ing-wen würdigte am 15. Juli in Botschaften, die sie in Erinnerung an den 30. Jahrestag der Aufhebung des Kriegsrechts auf ihren offiziellen Facebook- und Twitter-Seiten postierte, die Menschen in Taiwan als treibende Kraft für die Demokratisierung des Landes.
 
Das Kriegsrecht war im Jahr 1949 verhängt worden, nachdem die Regierung der Republik China sich von Festlandchina nach Taiwan zurückgezogen hatte, und es blieb fast vier Jahrzehnte in Kraft, bis Präsident Chiang Ching-kuo es 1987 aufhob.
 
Auf ihrer Facebook-Seite beschrieb Tsai das Ende des Kriegsrechts als wesentlichen Schritt in Richtung Demokratie und Freiheit in Taiwan. Lange Zeit hätten viele Menschen es Chiang zugute gehalten, das Kriegsrecht beendet zu haben, doch sei es wesentlich, sich auf die Rolle zu konzentrieren, welche die Menschen beim Voranbringen von Taiwans Demokratie gespielt hätten, mahnte sie.
 
Das Staatsoberhaupt postierte außerdem zwei Fotografien, die in den achtziger Jahren während einer Demonstration aufgenommen worden waren, welche die 519 Green Action — eine politische Bewegung, die das Ende des Kriegsrechts forderte — organisiert hatte. Tsai schrieb, dass auf den Bildern viele Menschen mit dem Rücken zu den Kameras standen, wie es bei Aufnahmen von Protesten jener Zeit häufig vorkam.
 
Die Teilnehmer an der Demonstration waren vielleicht Lastwagenfahrer, Lehrer, Fabrikarbeiter oder Inhaber kleiner Unternehmen, spekulierte sie. „Zwar weiß niemand ihre Namen, doch kommt ihnen allen das Verdienst zu, die Demokratie in Taiwan gefördert zu haben.“
 
Ebenfalls in ihrer Facebook-Botschaft listete Tsai drei Punkte auf, in denen sie ihre Vision für die zukünftige Entwicklung der Demokratie des Landes skizzierte. In Punkt eins drückte sie ihre Hoffnung aus, dass mehr einheimische Kräfte sich ins politische Milieu einbringen, damit die Demokratie des Landes eine jugendliche Energie beibehält.
 
In Punkt zwei rief Präsidentin Tsai zur Schaffung eines gesunderen Modells für Austausch zwischen der Regierung und gesellschaftlichen Gruppen auf. In Punkt drei appellierte sie an alle politischen Parteien, über die Zukunft des Landes von einem Taiwan-zentrischen Standpunkt aus nachzudenken.
 
Laut Tsai haben die Menschen von Taiwan im Laufe der vergangenen drei Jahrzehnte vorgeführt, dass man vor Demokratie keine Angst haben muss. „In den kommenden 30 Jahren müssen wir ebenso mutig sein, um eine Zukunft aufzubauen, in der die Menschen von Taiwan sich keine Sorgen machen zu müssen, das politische Umfeld des Landes könnte verschwinden, ganz gleich wer Staatspräsident ist.“
 
Tsai schrieb, sie werde weiterhin mit den Menschen von Taiwan zusammenarbeiten, um das politische Milieu des Landes zu festigen. „Wir dürfen nicht vergessen, dass die gemeinsamen Werte von Demokratie und Freiheit unsere Stärken sind.“
 
—Quelle: Taiwan Today, 07/17/2017 (KWS-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

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