Der taiwanische Athlet Tommy Chen gewann die diesjährige Reihe von Extremrennen durch vier Wüsten „4 Deserts Race Series“, eine der strapaziösesten Prüfungen für Härte und Ausdauer, nachdem er am 26. November beim Antarktis-Ultramarathon als Zweiter durchs Ziel gegangen war.
Die Zweitplatzierung reichte für seinen Gesamtsieg der Wettkampfreihe, die aus vier Ultramarathons von 250 Kilometern Länge besteht — die Atacama Crossing in Chile, der Gobi March in Festlandchina, das Sahara Race in Namibia und Last Desert auf dem gefrorenen Kontinent der Südhalbkugel. Außerdem wurde er der erste Taiwaner, der den Grand Slam-Titel der Vier Wüsten für sich eroberte, nachdem er alle Einzelrennen in einem Kalenderjahr vollendet hatte.
Der Ultramarathonläufer lag bei der diesjährigen Reihe in Führung, als er für das letzte Rennen der Reihe in der Antarktis an den Start ging, nachdem er im Mai in der Sahara Zweiter, im Juni in der Wüste Gobi Fünfter und im Oktober in Chiles Atacama Erster gewesen war. Er gewann die Wettkampfreihe, indem er sich während des einwöchigen Rennens über sechs Etappen in einem der unwirtlichsten Milieus dieses Planeten gegen Schneestürme und Temperaturen von minus 20 Grad Celsius behauptete.
„Dieses Antarktis-Rennen ist das härteste Terrain, in dem ich je gelaufen bin“, schrieb Chen am 1. Dezember auf Facebook. „Es war nicht nur eine Herausforderung bei Ausdauer, sondern eher eine mörderische Willensprüfung.“ Neben schmerzhaften Blessuren an den Füßen, Kurzatmigkeit und Sorgen wegen Erfrierungen empfand der Sportler extremen Druck, sich den Titel zu sichern, bekam nur wenig Schlaf und ängstigte sich über den Zustand seiner Ausrüstung.
In seiner Facebook-Botschaft schrieb Chen überdies, dass er beim Anblick des Ziels zu brüllen anfing und auf die Ziellinie losrannte. Nach Ende des Rennen fiel der Athlet auf die Knie und stieß einen Siegesschrei aus, bevor er in Tränen ausbrach. „Dieses ganze Jahr, der ganze Stress und das Leiden, all das ist endlich vorüber“, schrieb er. „Das Wichtige im Leben ist nicht der Sieg, sondern der Kampf.“
Die Wüstenmarathonreihe 4 Deserts Race Series war 2009 und 2010 von der englischsprachigen Zeitschrift Time aus den USA unter den zehn schwersten globalen Ausdauer-Wettbewerben genannt worden und gilt als einer der führenden Laufrennen-Wettkämpfe der Welt. Jeder der einwöchigen Ultramarathons über 250 Kilometer findet auf trostlosem Terrain mit jeweils sechs Etappen statt, und die Teilnehmer sind verpflichtet, besondere Sicherheits-Ausstattung mitzuführen.
—Quelle: Taiwan Today, 12/02/2016 (KWS-E)
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