Beide Wissenschaftler sind angesehene Mitglieder der Academia Sinica, Taiwans renommiertester Forschungsinstitution. Chiang wurde von der TWAS für seine Beiträge in den Bereichen biologische Systeme und Organismen anerkannt, während Chu für seine Arbeit in Sozial- und Wirtschaftswissenschaften gewürdigt wurde.
Chiang erforscht in erster Linie Gedächtnis-Speicherkreise in den Gehirnen von Drosophila, einer Art kleiner Fliegen, um auf diese Weise sein Verständnis darüber zu vergrößern, wie Gene und Speicherkreise kompliziertes Verhalten steuern. Chu konzentriert sich auf ostasiatische Demokratisierung und politische Ökonomie, und er ist bekannt für die Einführung der Studie Asien-Barometer, der führenden vergleichenden Studie in der Region.
Die TWAS rühmte Chiang auf ihrer Website für seine „herausragenden Beiträge zu unserem Verständnis von Gedächtnisbildung durch Anwendung eines Konnektomik-Ansatzes“ und beschrieb Chu als „Pionier bei der Entwicklung von Theorien und Methoden zum Studium der Konsolidierung junger Demokratien durch Umfrageforschung“.
Zuvor war in diesem Jahr bereits Hsu Yu-chin, ein beigeordneter Forschungsstipendiat an der Academia Sinica, zum 2016 TWAS Young Affiliate gewählt worden, eine seit 2007 jährlich verliehene Ehrung, welche herausragende Wissenschaftler auszeichnet, die noch keine 40 Jahre alt sind. Hsus Forschung konzentriert sich auf ökonometrische Theorie und angewandte Ökonometrie.
TWAS war im Jahr 1983 von einer Gruppe namhafter Wissenschaftler aus Entwicklungsländern gegründet worden, die gemeinsam der Auffassung waren, dass ihre Heimatländer aufgrund ihrer Stärke bei Wissenschaft und Technik das Wissen und die Fertigkeiten würden erwerben können, um Herausforderungen wie Hunger, Krankheit und Armut anzupacken. Gut 85 Prozent der 1176 gewählten Mitglieder der Akademie stammen aus Entwicklungsländern, die restlichen sind Wissenschaftler und Ingenieure, deren Arbeit wesentliche Auswirkungen auf diese Länder hatte.
Bislang wurden 53 Mitglieder der Academia Sinica in die TWAS aufgenommen, darunter Chen Chien-jen, Vizepräsident der Republik China (Taiwan), der im Jahr 2005 wegen seiner Arbeit in den Bereichen Medzin und Gesundheitswissenschaften ausgewählt worden war. Ein weiteres nennenswertes Mitglied ist Lee Yuan-tseh, der 1986 gemeinsam mit Dudley R. Herschbach und John C. Polanyi den Nobelpreis für Chemie erhalten hatte und von 1994 bis 2006 der Academia Sinica als Präsident vorstand.
—Quelle: Taiwan Today, 11/18/2016 (OC-E)
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