Gesellschaft
Erste tierärztliche Blutbank in Taiwan eingerichtet
17.06.2016
Taiwans erstes veterinärmedizinisches Bluttransfusionszentrum wurde am 13. Juni in der südtaiwanischen National Pingtung University of Science and Technology eröffnet. (Foto mit freundlicher Genehmigung von NPUST)
Taiwans erstes veterinärmedizinisches Bluttransfusionszentrum wurde am 13. Juni in der National Pingtung University of Science and Technology (NPUST) eingeweiht, und 15 Hunde wurden als regelmäßige Spender registriert.
Nach den Worten des Dozenten Tsai Yi-lun, der das Zentrum in Südtaiwan leitet, wird die Blutbank dringend benötigt, um das Leben von Hunden zu retten. Das Zentrum wird gemäß den hohen Anforderungen menschlicher Blutbanken ein vollständiges Spenderprofil aufbauen, um den Bedarf von Tierkliniken in ganz Taiwan zu erfüllen.
Sobald das Zentrum in der NPUST läuft, wird es seine mobile Blutspendegruppe in Gemeinden entsenden, die mit dem Blutzentrum Kaohsiung zusammenarbeiten, außerdem sollen Schritte zur Entwicklung von Stammzellenforschung bei Hunden eingeleitet, eine Datenbank eingerichtet und der Service auf andere Tiere wie Katzen und Nutzvieh ausgeweitet werden.
„Bei Hunden gibt es viele Blutgruppen“, erläuterte Tsai und fügte hinzu, Bluttransfusionen bei Hunden seien komplizierter als bei Menschen, da ein umfassendes Programm von Tests auf Allergien und passenden Bluttyp durchgeführt werden muss, bevor man die Prozedur einleiten kann. „Zwar gibt es ein paar Blutbanken in privaten Tierkliniken und Arztpraxen, doch sind ihre Anlagen für die Lagerung von Blut nicht so gut wie die in unserem Zentrum.“
Das Zentrum in der NPUST folgt dem Beispiel von Blutbanken, die von der University of California, Davis und der Karsetsart University in Thailand betrieben werden, und setzt speziell für Blutbanken gebaute Kühlschränke ein. Des Weiteren werden den Blutbeuteln besondere Gerinnungshemmer zugesetzt, um die Haltbarkeit des Hundeblutes auf 35 Tage zu steigern.
Nach der Einweihungszeremonie zapften Mitarbeiter des Zentrums dem 3-jährigen Hund Neo Blut ab, einem vormals herrenlosen Tier, das von NPUST-Studierenden gerettet worden war. Nach einer Gesundheitsprüfung wurde der Hund von einem Tierarzt desinfiziert, außerdem testete der Medicus das Hämoglobin im Blut des Tieres, schor ihm das Fell und entnahm dann über die Kopfschlagader etwa 250 Milliliter Blut.
Die besten Kandidaten für Blutspenden sind Hunde unter 8 Jahren, die weniger als 20 Kilogramm wiegen und regelmäßig entwurmt und geimpft werden. Die pro Spende entnommene Blutmenge sollte nicht größer sein als 20 Prozent vom gesamten Blut im Körper des Tieres.
„Wir planen, mit ähnlichen Institutionen in aller Welt bei der Veranstaltung internationaler Konferenzen zusammenzuarbeiten, sobald das Zentrum fest etabliert ist“, kündigte Tsai an.
—Quelle: Taiwan Today, 06/16/2016 (WF-E)
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