Die von Wang Tsung-hsi, der Direktorin für medizinische Angelegenheiten im Ministerium für Gesundheit und Soziales (Ministry of Health and Welfare, MOHW) der Republik China (Taiwan), geführte taiwanische Delegation berichtete über die Erfahrungen der Insel nach der Tragödie, bei der 499 Personen verletzt wurden, über 200 von ihnen mit Verbrennungen auf mehr als 40 Prozent der Körperfläche und über 20 Patienten mit Verbrennungen auf mehr als 80 Prozent der Körperfläche.
In den jüngsten Jahren gab es in Frankreich und Belgien mehrere Terroranschläge, bei denen Hunderte Menschen getötet und verletzt wurden. Bei so vielen Verletzten zur gleichen Zeit konnten die örtlichen Krankenhäuser die Opfer nicht alle versorgen und mussten manche in andere Länder schicken. Verzögerungen bei der unmittelbaren Behandlung der Patienten gemeinsam mit unvollständigen medizinischen Ressourcen trieb die Sterblichkeitsquote auf 20 bis 50 Prozent. Im Kontrast dazu waren bei dem Explosionsbrand im Formosa Fun Coast Park 15 Todesopfer zu beklagen gewesen, eine Sterblichkeitsquote von 3 Prozent.
„Deswegen war Taiwan zu der Konferenz eingeladen worden, weil sie wissen wollten, wie wir das geschafft hatten“, berichtete Wang.
An der Konferenz nahmen über 20 europäische Länder teil, darunter Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Rumänien. Taiwan war das einzige nicht-europäische Land, das eingeladen worden war.
Wang hielt eine einstündige Ansprache über die Notfallmaßnahmen der Regierung für die Behandlung großer Zahlen von Verbrennungsopfern, Kostenzuweisung für medizinische Gesundheitspflege, Einfuhr großformatiger Teilstücke von Kunsthaut-Transplantaten und Medikamenten sowie Notfall-Bereitstellung von Albumin.
Andere Mitglieder der Delegation waren Tai Hao-chih, Chef der Abteilung für plastische Chirurgie in den Universitätskliniken der National Taiwan University (NTU) in Taipeh, und Yang Jui-yong, Spezialist für Verbrennungen am Chang Gung Memorial Hospital. Sie referierten über die Zeitplan-Einteilung für Betten in den Intensivstationen und Brandwunden-Stationen von Krankenhäusern auf der Insel sowie über gegenseitige Unterstützung bei Fachpersonal der medizinischen Einrichtungen untereinander.
Laut Wang waren bei der Konferenz auch Repräsentanten der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) zugegen, um sich Taiwans Erfahrungen im Umgang mit Bedürfnissen bei medizinischer Pflege für Patienten, die durch den Explosionsbrand in Mitleidenschaft gezogen worden waren, anzuhören.
—Quelle: Taiwan Today, 06/06/2016 (WF-E)
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