26.12.2024

Taiwan Today

Kultur

Taiwanische Papierkunst erregt Aufsehen

02.06.2016
Ausgewählte Werke des taiwanischen Papierkünstlers Chang Hsu-pei sind zwischen dem 30. Mai und dem 5. Juni beim französischen Designfest D’Days in Paris zu bewundern. (CNA)
Taiwan wurde zum 16. französischen Designfest D’Days, das vom 30. Mai bis 5. Juni unter dem Motto „R/evolution“ stattfindet, als Ehrengastland eingeladen und präsentiert dort taiwanische Papierkunst. Hauptschauplatz ist das Musee des Arts Decoratifs, weitere Veranstaltungen gibt es in der 24b Gallery und der Galerie Joseph Turenne. Das Musee des Arts Decoratifs im Westflügel des Palais du Louvre ist dafür bekannt, dass es praktisches und ästhetisches industrielles Design verbindet, und dort wird Taiwan vorgestellt, um die laufende Innovation des Landes bei aktueller Papierherstellung und Papierprodukten bei Beibehaltung traditioneller Werte zu präsentieren, gemeinsam mit Mode- und Wirtschaftspraktiken, und das Konzept des Umweltschutzes wird gleichfalls einbezogen. Die Stätte der Ausstellung „Taiwan – Unfolding“ wurde von dem bekannten französischen Designer Sebastien Cordoleani gestaltet und von dem taiwanischen Unternehmen Paper Space Company produziert. Unter den Teilnehmern sind der Hsin Hsin Paper Sculpture Store, der Chang Hsu-pei gehört, die Papierkunst von Hung Hsin-fu und IDEOXO sind ebenfalls zu sehen. Die Kunst des Papierklebens, die sich im Niedergang befindet, war vor einigen Jahren von Patricio Sarmiento, dem Kurator der Ausstellung, entdeckt worden, als er durch Taiwan reiste. Er war überrascht, dass die exquisiten Papierklebe-Designkunstwerke verbrannt werden, wenn die Taiwaner den Ahnen Opfer darbringen oder sich zu einer Beerdigung versammeln. Er beschloss daraufhin, den Hsin Hsin Paper Sculpture Store zu besuchen, um mehr über diese Kunstwerke zu erfahren und sie in der westlichen Welt vorzustellen. „Vielen Menschen ist diese Kunst unbekannt, oder sie wird nicht als Kunstform anerkannt... aber ich hoffe sehr, sie mit anderen Europäern zu teilen“, erklärte er. Chang Hsu-pei ist einer der wenigen noch lebenden Künstler, die sich darauf verstehen, Papier zu schneiden und auf Bambusrahmen zu kleben, um damit Papierfiguren, Utensilien und Häuser für die Toten zu basteln. Es ist das erste Mal, dass Chang vier Kunstobjekte zur Ausstellung brachte, nämlich einen Drachenkopf aus geklebtem Papier, einen Drachenschweif, eine Luxusvilla und den Bambusrahmen eines Drachenkopfes. Das Papierskulptur-Gewerbe hat sich in den jüngsten Jahren stark gewandelt, weil das arbeitsintensive und zeitraubende Kunsthandwerk von Maschinen und moderner Technologie verdrängt wurden. Zwar verbrennen die Lebenden weiterhin Papierfiguren für die Verstorbenen, berichtete Chang, „aber das lässt jetzt nach“. Die Nachfrage ist zurückgegangen. Die Fertigkeiten zur Herstellung von Papierklebekunst gehen nach und nach verloren. In Taiwan haben lediglich ein Dutzend Papierskulptur-Geschäfte überlebt, und noch weniger erzeugen anspruchsvolle Kunstwerke. —Quelle: Taiwan Today, 06/01/2016 (E) —Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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