Medizinische Diplomatie spielt eine wichtige Rolle bei den Bemühungen des Außenministeriums der Republik China, die Beziehungen mit den Partnerländern zu stärken. In den jüngsten Jahren hat das Ministerium die Zusammenarbeit mit örtlichen Gesundheitspflege-Institutionen diversifiziert, um auf diese Weise die Qualität seiner internationalen Projekte zu erhöhen.
Eine herausragende Errungenschaft ist dabei das medizinische Schulungsprogramm im Anschluss ans Abitur, welches die I-Shou University in der südtaiwanischen Stadt Kaohsiung Studierenden aus dem Ausland bietet. Bis Ende 2015 hatten insgesamt 108 Studierende aus 17 diplomatischen Partnerländern der Republik China dieses Programm genutzt. Bislang sind 283 ausländische Studierende nach Taiwan gekommen, um fortgeschrittenen Studien in den Bereichen öffentliche Gesundheit und medizinische Pflege nachzugehen.
Darüber hinaus hat die Republik China mobile medizinische Einsatzgruppen entsandt, Ausstattung gespendet und ein System für ärztliche Überweisung für diplomatische Verbündete eingerichtet, um die Wirksamkeit ihrer Hilfe bei Gesundheitsfürsorge zu steigern.
Nach Auskunft der Abteilung für internationale Zusammenarbeit und wirtschaftliche Angelegenheiten im Außenministerium reisten im vergangenen Jahr 16 mobile Einsatzgruppen zu sechs diplomatischen Verbündeten der Republik China in der asiatisch-pazifischen Region sowie nach Fidschi und Papua-Neuguinea.
„Daneben gibt es noch drei langfristige medizinische Einsätze in Burkina Faso, São Tomé und Príncipe sowie Swasiland“, teilte ein Mitarbeiter des Außenministeriums mit. „Ähnliche medizinische Hilfe, Beratung und Schulungsprojekte werden zudem in verbündeten Ländern in Lateinamerika durchgeführt.“
Solche Bemühungen werden von Schulungsprogrammen in Taiwan für hauptberufliche Gesundheitsfürsorge-Arbeitskräfte aus Partnerländern ergänzt. Nach Auskunft des Internationalen Kooperations- und Entwicklungsfonds (International Cooperation and Development Fund, ICDF), der die Kurse organisiert, wurden allein im vergangenen Jahr 32 Auszubildende aus 13 Ländern unterwiesen. Nach ihrer Rückkehr in ihre Heimatländer werden die Absolventen selbst Ausbilder.
„Diese Programme setzen die Expertise und die umfassende klinische Erfahrung in Taiwans Gesundheitsfürsorge-Sektor wirksam ein“, verlautete der ICDF. „Für die Zukunft planen wir, die Zusammenarbeit mit Partnern in der asiatisch-pazifischen Region zu vertiefen, indem wir vor Ort medizinisches Personal einsetzen und ihnen dabei helfen, ihre drängendsten Gesundheitsprobleme anzupacken.“
Von nicht geringerer Bedeutung sind die Verbindungen zwischen Regierungsbehörden und Nichtregierungsorganisationen (Nongovernmental Organization, NGO). Nach dem Erdbeben der Stärke 7,9, das im April vergangenen Jahres Nepal heimsuchte, wurde Mitarbeiter der einheimischen Gruppe NGO Taiwan International Health Action in das südasiatische Land geschickt, um die Lage einzuschätzen, damit Taiwan seinen medizinischen Beistand besser abstimmen konnte.
Die prompte Reaktion taiwanischer Gruppen auf diese Katastrophe ist kennzeichnend für die Bemühungen des Landes, nach Katastrophen im Ausland umgehend Hilfe anzubieten. Organisationen wie Buddhist Compassion Tzu Chi Foundation, Buddha’s Light International Association, das Kaohsiung Chang Gung Memorial Hospital, die Rotkreuzgesellschaft der Republik China und Taiwan Root Medical Peace Corps haben bei Bedarf schnell Personal vor Ort.
Im Hinblick auf die Zukunft rechnet das Außenministerium damit, solche Unterfangen auszuweiten, um die medizinische Zusammenarbeit im Ausland zu stärken und weitere Beiträge zu Gesundheit und Wohlergehen in aller Welt zu leisten.
—Quelle: Taiwan Today, 04/11/2016 (YHC-CM)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com