Politik
Ma erinnert an Lektionen der Geschichte
03.09.2015
Staatspräsident Ma Ying-jeou appellierte während einer Gedenkveranstaltung im Außenministerium der Republik China am 1. September in Taipeh an die internationale Gemeinschaft, von der Geschichte des Zweiten Weltkrieges zu lernen und den Weg von Frieden und Wohlstand zu beschreiten. (CNA)
Staatspräsident Ma Ying-jeou erklärte am 1. September, durch das Erinnern an den Sieg der Republik China im Zweiten Chinesisch-japanischen Krieg (1937-1945) strebe das Land danach, einen dauerhaften Frieden aufrechtzuerhalten, indem die Lektionen aus der Geschichte gelernt werden.
„Zwar können Fehler der Vergangenheit verziehen werden, doch darf die Wahrheit nicht vergessen werden“, mahnte Ma. „Diese Gedenkveranstaltung ist insofern von Bedeutung, als das Jahr 2015 den 70. Jahrestag vom Ende des längsten und verheerendsten Konfliktes in der Geschichte der Nation markiert.“
So äußerte sich das Staatsoberhaupt während einer Feierstunde im Gebäude des Außenministeriums in Taipeh. Anwesend waren die Botschafter der diplomatischen Verbündeten der Republik China, ausländische Repräsentanten in Taiwan und Nachfahren der früheren US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower, Franklin D. Roosevelt und Harry S. Truman.
Daneben gab es eine Sondervorführung von fünf Kurzfilmen, die zuvor vom Außenministerium über seinen Youtube-Kanal Trending Taiwan freigegeben worden waren. Die Videos, die einige weniger bekannte Fakten über die Beiträge und Opfer der Republik China während des Krieges enthüllen, erwiesen sich als ungemein populär. Seit der Freigabe am 8. Juli wurden die Filme insgesamt über 125 000 Mal angeschaut.
Laut Ma hatten die Streitkräfte der Republik China Verluste von 3,2 Millionen Soldaten zu beklagen, während sie gegen einen moderner ausgestatteten und zahlenmäßig mehrfach überlegenen Feind kämpften, die Zahl der Toten unter der Zivilbevölkerung wird auf 20 Millionen geschätzt.
„Durch solches Heldentum in dem achtjährigen Krieg konnte es mit Erfolg bewerkstelligt werden, 800 000 japanische Truppen mit den neuesten Waffen zurückzuhalten, und es ermöglichte den Alliierten, im Zweiten Weltkrieg letztendlich den Sieg davonzutragen“, verkündete Ma und fügte hinzu, der Sieg spielte eine zentrale Rolle in der Geschichte der Republik China, da er dazu beitrug, die Souveränität des Landes wiederherzustellen. „Die Führer der Republik China, Großbritanniens und der USA waren sich darin einig, dass alle Territorien, die sich Japan von den Chinesen geholt hatte (etwa die Mandschurei, Formosa/Taiwan und die Pescadoren/Penghu-Inseln), der Republik China zurückgegeben werden sollten“, zitierte Ma die Kairoer Erklärung von 1943 und die Potsdamer Erklärung von 1945.
„Weitere Belege finden sich in der Kapitulationserklärung, die Japan im September 1945 unterzeichnete und in der es heißt, Tokyo werde die Klauseln in besagten Erklärungen umsetzen“, unterstrich der Staatschef.
Ma meinte, er sei erfreut zu sehen, dass die Beiträge des Landes zu Frieden und Stabilität der Nachkriegszeit zunehmend anerkannt würden, die beherzten Opfer der Streitkräfte und der Bürger der Republik China erhielten im In- und Ausland erneute Wertschätzung. „Es ist wichtig, sich an die Geschichte zu erinnern. Die diesjährigen Gedenkveranstaltungen dienen den Völkern der Länder, die früher einander bekriegten, als hervorragende Erinnerung daran, dem Weg des Friedens und gegenseitigen Verstehens zu folgen, indem man von der Vergangenheit lernt.“
—Quelle: Taiwan Today, 09/02/2015 (YHC-JSM)
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