Kultur
Ausstellungen beleuchten das Leben in der Republik China zu Kriegszeiten
08.07.2015
In der Nationalen Dr. Sun Yat-sen-Gedächtnishalle in Taipeh laufen Ausstellungen, welche das Leben von Bürgern der Republik China in Festlandchina und Taiwan während des Zweiten Chinesisch-japanischen Krieges (1937-1945) darstellen. (Foto mit freundlicher Genehmigung des Kulturministeriums)
Zwei Ausstellungen, welche das Leben von Bürgern der Republik China in Festlandchina und Taiwan während des Zweiten Chinesisch-japanischen Krieges (1937-1945) dokumentieren, wurden am 3. Juli in der Nationalen Dr. Sun Yat-sen-Gedächtnishalle in Taipeh eröffnet.
Die Ausstellungen „Bonfire Records: Transient Lives in the Time of War“ (zu Deutsch — Freudenfeuer-Aufzeichnungen: Unstetes Leben zu Kriegszeiten) zeigen seltene Fotografien, viele von Mitarbeitern der Central News Agency (CNA) aufgenommen, über die Sorgen und Nöte gewöhnlicher Menschen während des Konflikts auf dem chinesischen Festland sowie historische Filmaufnahmen und Tondokumente von Radiosendungen während des Krieges.
Auf einem herausragenden Foto ist die Pfadfinderin Yang Hui-min mit der Schauspielerin Brigitte Lin zu sehen, welche Yang in dem 1975 gedrehten Film „800 Helden“ darstellte. Im Alter von 22 Jahren riskierte Yang 1937 Kopf und Kragen, um eine Flagge der Republik China zu etwa 400 Soldaten zu tragen, die während der Schlacht um Shanghai im Sihang-Lagerhaus die Stellung hielten.
Zwei andere besondere Bilder zeigen die Schauspielerin und Pilotin Lee Ya-ching und Hilda Yen, eine Person aus hohen gesellschaftlichen Kreisen mit einer Leidenschaft für Fliegerei. Lee war 1936 die erste Frau überhaupt, die in der Republik China eine zivile Pilotenlizenz erhielt, drei Jahre später unternahmen sie und Yen aufsehenerregende Flüge zu Städten in den USA, um Spenden zur Unterstützung der Streitkräfte der Republik China zu sammeln.
Die „Gedenkausstellung Chiang Wei-shui“ wiederum dreht sich um den Pionier der taiwanischen Demokratie und seine Gründung des Taiwanischen Kulturverbandes im Jahr 1921, mit der Chiang während der japanischen Kolonialzeit (1895-1945) eine bessere Behandlung der Menschen in Taiwan und eine Verbesserung ihrer Rechte erreichen wollte.
Die Ausstellung enthält Ölgemälde über Chiangs Leben von Liu Yang-che, ein Organisationsdiagramm von sozialen Bewegungen in Taiwan, entsprechende Nachrichtenmeldungen und Fotos von Gedenkveranstaltungen der jüngsten Jahre, und sie sollte nicht von Jenen versäumt werden, die mehr über einen Pionier erfahren möchten, der erfolgreich lokale Traditionen, Sitten und Gebräuche wiederbelebte und gleichzeitig die Existenz einer taiwanischen Zivilgesellschaft vorführte.
Bei der Eröffnungszeremonie der Ausstellungen sagte Staatspräsident Ma Ying-jeou, das Jahr 2015 sei insofern besonders, als es den 70. Jahrestag des Sieges der Republik China im Zweiten Chinesisch-japanischen Krieg und der Rückgabe Taiwans an China markiere. „Dieses wichtige Kapitel in der Geschichte zeigt, dass die Fehler der Geschichte vergeben werden können, aber die Wahrheit der Ereignisse darf nicht vergessen werden.“
Ma, der außerdem Yangs Sohn Chu Fu-kuei eine signierte Staatsflagge der Republik China überreichte, fügte hinzu, Millionen von Chinesen, darunter Soldaten, Frauen und Kinder, hätten in dem achtjährigen Konflikt ihr Leben verloren.
Im Sinne von Mas Ausführungen äußerte sich Kulturminister Hung Meng-chi mit den Worten, es sei wichtig, die selbstlose Aufopferung des chinesischen Volkes beim Widerstand gegen die japanische Aggression anzuerkennen. „Durch diesen Mut wurden sie die unbekannten Helden des Krieges.“
Die Ausstellung „Bonfire Records“ geht am 30. Juli zu Ende, die Ausstellung über Chiang Wei-shui dauert noch bis zum 23. August.
—Quelle: Taiwan Today, 07/07/2015 (CRH-JSM)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com