Die jüngste Initiative umfasst eine Arbeitsgruppe des Ministeriums für Gesundheit und Soziales (Ministry of Health and Welfare, MOHW), welche den Zustand der 493 Verletzten beobachtet und die Behandlung und Pflege beaufsichtigt. Durch diesen Mechanismus wurden Krankenhaus-Kapazitäten und medizinische Ressourcen auf der ganzen Insel mit einbezogen.
Premierminister Mao Chi-kuo teilte mit, Hautgewebe-Spenden verliefen im ganzen Land nach Plan, und das MOHW kümmert sich um die Beschaffung künstlicher Haut. „Brandwundenbehandlung und die erforderlichen Arzneien sind für einen Zeitraum von 3 bis 14 Tagen vorhanden, und der Bestand von entzündungshemmenden Mitteln ist mit 10 000 Einheiten reichlich.“
Die durch die Katastrophenhilfe anfallenden medizinischen Kosten werden durch einen Sonderfonds abgedeckt, nicht durch das Programm der Nationalen Krankenversicherung (National Health Insurance, NHI), so Mao. Das MOHW schätzt, dass insgesamt 200 bis 600 Millionen NT$ (5,79–17,36 Millionen Euro) für Ausstattung, Personal und Güter in einer Situation aufgewandt werden müssen, welche als umfangreichste Brandwundenbehandlung in Taiwan seit dem Jiji-Erdbeben vom 21. September 1999 gilt, fügte er hinzu.
Gut unterrichtete Quellen vermuten, dass das Feuer explosionsartig ausbrach, nachdem Farbpulver, das auf Partygäste gesprüht worden war, sich plötzlich entzündete. Von den 494 Betroffenen starb eine Patientin am 29. Juni, 267 schweben nach wie vor in 47 Krankenhäuser in ganz Taiwan in Lebensgefahr.
Eine Hilfswelle aus Spenden und freiwilliger Mithilfe aus allen Segmenten der Gesellschaft ist für die Verletzten angelaufen. In den Tagen nach der Tragödie spendeten zahlreiche Menschen Blut, verlautete die Stiftung Blutspendedienst Taiwan.
Fachärzte für kosmetische Chirurgie, darunter Angehörige des Taiwan-Verbandes für ästhetische Medizin und Chirurgie sowie der Gesellschaft für Laser- und Photonik-Medizin, bieten den Brandopfern kostenlosen Service oder Freiwilligendienst.
Daneben strömten Geldspenden aus dem gewerblichen Sektor auf ein Katastrophenhilfe-Sonderkonto, welches die Stadtverwaltung von New Taipei City eingerichtet hatte. Bis zum 29. Juni umfasste der Fonds insgesamt 160 Millionen NT$ (4,63 Millionen Euro), stattliche Beiträge kamen von Cathay Financial Holdings Co. Ltd., Fubon Financial Holding Co. Ltd., Hon Hai Precision Ind. Co. Ltd., Quanta Computer Inc., Shin Kong Group, Swancor Ind. Co. Ltd. und der Yulon Group.
Kaohsiungs Bürgermeisterin Chen Chu startete zudem in der südtaiwanischen Hafenmetropole eine Spendensammelaktion, um sich an der Hilfe zu beteiligen. „Im vergangenen Sommer konnte unsere Stadt dank der Hilfe und Unterstützung aus ganz Taiwan die schweren Gasexplosionen überstehen“, bemerkte Chen. „Nun sind wir an der Reihe, Stellung zu beziehen und Hilfe zu bieten.“
—Quelle: Taiwan Today, 06/30/2015 (YHC-JSM)
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