Taiwan Today

Das Ableben des taiwanischen Komponisten Ma Shui-long am 2. Mai im Alter von 76 Jahren ist ein großer Verlust für das Musikgewerbe und die kulturelle Entwicklung des Landes, erklärte das Kulturministerium der Republik China. „Wir sind tief betrübt über die Nachricht von Mas Hinscheiden“, stellte Kulturminister Hung Meng-chi fest. „Es wurden alle erforderlichen Verfahren eingeleitet, um eine ehrenvolle Erwähnung durch den Staatspräsidenten für diesen Titanen der taiwanischen Musik zu erwirken.“ Der im Jahr 1939 in der nordtaiwanischen Stadt Keelung geborene Ma war der erste einheimische Komponist, dessen Musik im angesehenen Lincoln Center for the Performing Arts in New York aufgeführt wurde. Ma war überzeugt, dass Musik nationale Eigenschaften besitzt und gleichzeitig über Landesgrenzen hinausgeht, und er wurde dafür gerühmt, einen unverwechselbar asiatischen Klang in westliche klassische Musik zu integrieren. Sein bekanntestes Werk ist das Bangdi-Konzert, ein Opus für Bambusflöte (ein Instrument mit Kultsymbolcharakter), das man häufig im einheimischen Radio hören kann. Als ehemaliger Rektor der Taipei National University of the Arts spielte Ma überdies eine hilfreiche Rolle dabei, die Musikerziehung in Taiwan zu fördern. Für seine zahlreichen Leistungen und Beiträge erhielt er im Jahr 1999 einen nationalen Kunstpreis (National Award for Arts) und 2007 einen nationalen Kulturpreis (National Cultural Award). Hung kündigte an, dass zu Ehren von Ma ein Gedächtniskonzert veranstaltet werden soll, außerdem wird am 16. und 17. Mai in Taiwans öffentlich-rechtlichem Fernsehen PTS (Public Television Service) eine Retrospektiv-Dokumentation ausgestrahlt. Das Kulturministerium erstellt gemeinsam mit der Kulturstiftung Chew’s Culture Foundation, die lange mit Ma zusammenarbeitete, eine komplette Sammlung seines Werks und erwartet, diese in naher Zukunft zu veröffentlichen. —Quelle: Taiwan Today, 05/12/2015 (YHC-JSM) —Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com