Gesellschaft
Taiwans Medien vom Freedom House als frei beurteilt
01.05.2015
Gemäß der Bewertung des Berichts „Freedom of the Press 2015“ erfreut Taiwan sich eines der freiesten Medienmilieus in Asien. (MOFA)
Taiwans Medien- und Presseumfeld wurde im jüngsten Weltbericht der in Washington ansässigen Nichtregierungsorganisation Freedom House, der am 28. April vorgestellt wurde, als frei eingestuft.
Mit einem Ergebnis von 27 steht Taiwan bei Medien-Unabhängigkeit unter 199 Ländern und Territorien, die in dem Bericht „Freedom of the Press 2015“ untersucht wurden, an 49. Stelle, ein Rang tiefer als im vergangenen Jahr. In Asien erzielte nur Japan ein besseres Resultat und kam auf Rang 43.
„Taiwans Medienmilieu gehört zu den freiesten in Asien, und die lebhafte und vielfältige Presse berichtet aggressiv über Regierungspolitik und angebliches Fehlverhalten von Staatsbeamten“, hieß es in dem Bericht.
Es wurde indes auch hinzugefügt, dass die politische Polarisierung, Selbstzensur und indirekter Einfluss vom chinesischen Festland in gewisser Weise die Vielfalt der Meinungen, die in den maßgeblichen Medienanstalten zum Ausdruck kommen, begrenzen. „Taiwans Anfälligkeiten wurden durch seltene Fälle von Gewalt gegen Journalisten hervorgehoben, welche über Proteste und Cyber-Angriffe berichteten, denen eine Medienanstalt ausgesetzt war, die Beijing kritisch gegenübersteht.“
Laut dem Bericht erfreuten sich im vergangenen Jahr lediglich 5 Prozent der Bevölkerung in der asiatisch-pazifischen Region eines unbeschränkten Zugangs zu Medien. Südkorea (Rang 68) und Hongkong (Rang 83) wurden jeweils als teilweise frei bewertet, und Singapur (Rang 151) und Festlandchina (Rang 186) galten als nicht frei.
Ganz oben auf der Liste stand Norwegen, gefolgt von Schweden und Belgien, die drei Schlusslichter waren Turkmenistan, Usbekistan und zuletzt Nordkorea.
Die jährliche Studie stellte fest, dass die Bedingungen für die Medien sich im Jahr 2014 drastisch verschlechtert hatten und sich nun auf dem tiefsten Punkt in einem Jahrzehnt befinden. „Journalisten waren 2014 mit verstärktem Druck von allen Seiten konfrontiert“, tadelte Jennifer Dunham, die Projektmanagerin des Berichts, und schrieb die Verschlechterung härteren Beschränkungen durch Regierungen und Medienbesitzern zu sowie dem Einfluss von Kriminellen und Militanten.
Der 1979 erstmals erstellte Bericht verleiht einem untersuchten Land eine Punktzahl zwischen 0 und 100, je nach dem Abschneiden in den drei Unterkategorien des rechtlichen, politischen und wirtschaftlichen Milieus. Ein Wert von 0 bis 30 steht für ein freies Pressemilieu, 31 bis 60 für teilweise frei und 61 bis 100 für nicht frei.
—Quelle: Taiwan Today, 04/30/2015 (SFC-JSM)
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