27.12.2024

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Gesellschaft

Taiwanisches Team entwickelt neuen Bluttest für Alzheimer

08.04.2015
Ein neues Blut-Analyseverfahren zur Feststellung von Alzheimer, entwickelt von taiwanischen Forschern, wird eine Frühdiagnose der zunehmend häufigen Krankheit möglich machen. (Foto mit freundlicher Genehmigung von NTNU)
Ein Forschungsteam aus Taiwan stellte unlängst eine risikoarme Analysetechnik vor, mit der man die frühen Anfänge einer Alzheimer-Erkrankung innerhalb von fünf Stunden mit einer Zuverlässigkeitsquote von 85 Prozent entdecken kann.

Das Team, dem Forscher vom Medizin-College der National Taiwan University (NTU) und von der Pädagogischen Hochschule Taiwan (National Taiwan Normal University, NTNU) in Taipeh angehörten, wandte bei 30 Patienten mit Alzheimer-bedingten leichten kognitiven Behinderungen und 30 gesunden Senioren einen immunomagnetischen Reduktionstest an.

Die Forschung untersuchte die Magnetresonanztomographien der Gehirne in beiden Testgruppen und Ergebnisse der Tests von kognitiven Funktionen, und es wurde festgestellt, dass die erste Gruppe deutlich erhöhte Werte von Plasma-Tau, einem Biomarker für Alzheimer im Blut, aufwies.

„Wir glauben, dass Plasma-Tau als Fenster dienen kann, das Rückschlüsse auf Struktur und Funktion des Gehirns zulässt“, erklärte Horng Herng-er, Professor am NTNU-Institut für elektro-optische Wissenschaft und Technologie. „Doch die hohen Werte von Plasma-Tau werden wesentlich verwässert, sobald die Biomarker sich im Blut eines Patienten ausbreiten, weswegen man die Krankheit durch Bluttests nur schwer erfassen kann.“

Nach Horngs Worten ist die häufiger angewandte Zerebrospinalflüssigkeitsanalyse invasiv und oft ungenauer, weil auch andere Proteine in der Flüssigkeit vorkommen.

Auf der Grundlage der Forschungsergebnisse entwickelte das Team eine immunomagnetische Reduktionsmethode, um geringe Mengen von Plasma-Tau in Blutproben zu entdecken. „Da es für Alzheimer noch keine Heilung gibt, kann eine Frühdiagnose das Fortschreiten der Krankheit mit aggressiver Behandlung verlangsamen.“

Dr. Chiu Ming-jan, der maßgebliche mit der Studie befasste Arzt, rechnet damit, dass der Test die nachfolgende Behandlung und Bewertung der Wirksamkeit von Arzneien erheblich erleichtert. „Der Test wurde in mehreren Krankenhäusern umgesetzt und wird vielleicht im kommenden Jahr auf medizinische Institutionen im ganzen Land ausgeweitet.“

Die Studie war im vergangenen Jahr von der Fachzeitschrift Human Brain Mapping in den USA veröffentlicht worden.

—Quelle: Taiwan Today, 04/07/2015 (SFC-JSM)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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