Wirtschaft
Arbeitsministerium plant bis 2016 zweitägiges Wochenende für alle
15.12.2014
Taiwanischen Arbeitnehmern, die für ihren Fleiß und lange Arbeitszeiten bekannt sind, wird der Plan des Arbeitsministeriums, bis 2016 das zweitägige Wochenende in allen Sektoren zum Standard zu machen, gemäß den Erwartungen eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität bescheren. (CNA)
Das Arbeitsministerium der Republik China strebt Änderungen am Gesetz über Arbeitnehmerstandards an, die zweitägige Wochenenden durch Formalisierung einer 40-stündigen Arbeitswoche durchsetzen sollen, wovon annähernd 3,4 Millionen Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft profitieren werden.
Bislang müssen Arbeiter in der Privatwirtschaft sich an ein Zweiwochenschema mit 84 Arbeitsstunden halten. Laut dem vom Ministerium am 11. Dezember präsentierten Gesetzentwurf werden die Arbeitsstunden für Vollzeitkräfte auf 8 Stunden pro Tag mit einem Maximum von 40 Stunden in der Woche neu definiert.
„Gemäß den Änderungen an dem Gesetz wird es für Arbeiter 12 staatliche Feiertage plus zweitägige Wochenenden übers ganze Jahr geben“, legte ein Vertreter des Arbeitsministerium dar. „Dies wird die jährliche Arbeitszeit verglichen mit dem aktuellen Schema um 48 Stunden, also sechs Tage, vermindern.“
Angestellte, die zu Arbeit an Feiertagen aufgefordert werden, haben Anspruch darauf, binnen sechs Monaten dafür an einem anderen Zeitpunkt zur Entschädigung frei zu bekommen oder Überstundengeld zu erhalten. Wer an freien Tagen wegen ungünstiger Witterungsverhältnisse arbeiten muss, bekommt gemäß dem Gesetzentwurf binnen einer Woche frei und Überstundengeld.
Im Hinblick auf Überstunden im Anschluss an die normalen Arbeitsstunden sieht der Gesetzentwurf eine Obergrenze von vier zusätzlichen Arbeitsstunden am Tag vor, wobei sich die monatlich zulässige Höchstzahl gesamter Überstunden von derzeit 46 Stunden auf 60 Stunden erhöht. Bei der Flexibilität, die Arbeitgebern bei der Verteilung von Arbeitstagen in Blöcken oder anderen optionalen Arbeitsplänen gewährt wird, bleibt die Obergrenze von acht Wochen in Folge bestehen, falls nicht ein anderer Plan von der Gewerkschaft oder einer Mehrheit der Belegschaft gebilligt wird.
Die Gesetzesänderungen erfassen zudem andere Fragen wie Schichtwechsel und Umgang mit Aufzeichnungen. Arbeiter müssen mindestens 11 Stunden Pause zwischen zwei Schichten haben, damit sie ausreichend Zeit zum Ausruhen bekommen, und sämtliche Aufzeichnungen über Anwesenheit müssen fünf Jahre lang aufbewahrt werden anstatt wie früher vorgeschrieben nur ein Jahr.
Der Gesetzentwurf wird derzeit im Arbeitsministerium überprüft und soll bis zum Jahresende dem Parlament vorgelegt werden. Das Ministerium ist zuversichtlich, dass die Änderungen 2016 umgesetzt werden können.
—Quelle: Taiwan Today, 12/12/2014 (YHC-GW)
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