Taiwan wurde in der Wirtschaftsstudie „Doing Business 2015“, die am 29. Oktober von der Weltbank veröffentlicht wurde, unter 189 Volkswirtschaften der ganzen Welt auf Rang 19 eingestuft.
Obwohl Taiwan in der jüngsten Bewertung 78,7 Punkte erreichte, 1,1 Punkte mehr als im Vorjahr, landete die Volkswirtschaft auf der Rangliste einen Platz tiefer. Die drei Spitzenpositionen belegten Singapur, Neuseeland und Hongkong (in dieser Reihenfolge).
Der Nationale Entwicklungsrat (National Development Council, NDC) schrieb die leichte Herabstufung dem Umstand zu, dass mehr Zeit erforderlich sei, bis die Reformen der Zentralregierung greifen würden. „Unserer Ansicht nach muss die Studie noch die Umsetzungsergebnisse von Maßnahmen bei Anträgen für Baugenehmigungen, Erleichterung von grenzüberschreitendem Handel, Registrierung von Eigentum und Gründung eines Unternehmens berücksichtigen“, kritisierte ein NDC-Vertreter. „Wir werden im kommenden Monat eine ministeriumsübergreifende Konferenz einberufen, um in dieser Hinsicht Fragen von Belang anzusprechen und die Bemühungen relevanter Behörden dabei zu koordinieren.“
Unter den 10 Kategorien, die in der Studie angewandt wurden, um das ökonomische Umfeld einer Volkswirtschaft zu bewerten, schnitt Taiwan bei „Elektrizität beziehen“ am besten ab und rückte mit 98,94 von 100 Punkten sieben Ränge nach oben auf Platz 2, nur Südkorea wies ein noch besseres Ergebnis auf.
Einen Stromanschluss zu erhalten ist für jedes Geschäft von wesentlicher Bedeutung. In vielen Volkswirtschaften ist der Vorgang jedoch durch vielfältige Gesetze und damit zusammenhängende Bestimmungen kompliziert, hieß es in der Studie, und Taiwans Beschluss, Inspektionen vor Ort abzuschaffen, wurde als lobenswerte Entwicklung genannt.
Einen Kredit zu erhalten war eine weitere Kategorie, in der Taiwan glänzte. Dank verbessertem Zugang zu Kreditinformationen, indem Daten von Versorgungsbetrieben in damit zusammenhängende Berichte aufgenommen werden, konnte Taiwan drei Ränge auf Platz 52 aufrücken.
Obwohl Taiwans 37. Rang in der Kategorie „Steuern zahlen“ unverändert blieb, würdigte die Studie die anhaltenden staatlichen Reformen, die seit dem Jahr 2010 in dem Bereich laufen. Zu diesen Reformen zählen unter anderem die Ausweitung von elektronischen Steuererklärungen und Zahlungen von Mehrwertsteuern und Kraftfahrzeugzulassungssteuern sowie Straffung von Steuerrückerstattungsformularen und –verfahren.
Ebenfalls unverändert waren Taiwans Platzierungen bei Gründung eines Unternehmens (Rang 15), Schutz von Minderheitsinvestoren (Rang 30), Eintragung von Grundbesitz (Rang 40) und Vollstreckung von Verträgen (Rang 93).
—Quelle: Taiwan Today, 10/30/2014 (SFC-JSM)
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