18.05.2025

Taiwan Today

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01.01.1992
De Klerk auf Freundschaftsbesuch

Am 14. 11. traf der südafrikanische Präsident F. W. de Klerk mit einer 56 Personen umfassenden Gruppe, darunter fünf Ministern sowie zahlreichen Vertretern aus der Wirtschaft, auf seinem Weg von Israel zu einem dreitägigen Freundschaftsbesuch in der Republik China auf Taiwan ein. Es war das erste Mal seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden Ländern, daß ein südafrikanischer Präsident nach Taiwan kam. De Klerk war jedoch bereits 1981 und 1985 in seiner damaligen Funktion als Minister für Mineral- und Energiewirtschaft und als Erziehungsminister hier gewesen. Der Besuch fand zu einer Zeit statt, da die Republik Südafrika sich aus ihrer internationalen Isolation zu befreien beginnt, und de Klerk versicherte, daß Südafrika trotz des Bemühens um erweiterte Kontakte zum chinesischen Festland die diplomatischen Beziehungen mit der Republik China aufrechterhalten werde.

In einem gemeinsamen Kommuniqué äußerten er und der Präsident der Republik China, Lee Teng-hui, ihre Zufriedenheit über die weltweiten Demokratisierungsprozesse und verliehen ihrer Zuversicht Ausdruck, daß eine neue Weltordnung auf der Grundlage von Demokratie, Marktwirtschaft und sozialer Gerechtigkeit die Tendenz für die Zukunft sei. Die Erklärung fordert außerdem nach Programmen zur agrarwirtschaftlichen und technischen Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern. Die Außenminister der beiden Staaten, Fredrick Chien und R. F. Botha, unterzeichneten eine Vereinbarung zur Förderung von Investitionen und zur Intensivierung der Flugverbindungen.

Größte Oppositionspartei wählte neuen Vorsitzenden

Etwa eintausend Gäste, darunter mehrere hochrangige KMT-Funktionäre sowie Repräsentanten Südafrikas, Japans und der Vereinigten Staaten, wohnten am 12. 11. im "Grand Hyatt Taipei" der offiziellen Ernennung von Hsu Hsin-liang zum neuen Vorsitzenden der Demokratisch-Progressiven Partei, der bedeutendsten Oppositionspartei auf Taiwan, bei. Der ehemalige Kreismagistrat Hsu übernimmt das Amt von Huang Hsin-chieh, welcher der Partei in den letzten drei Jahren vorgestanden hatte. Huang, der außerdem seinen Sitz als Abgeordneter im Legislativ-Yüan aufgibt, wird der DPP weiterhin als Berater dienen.

In seiner Antrittsrede stellte Hsu die Lösung von vier Hauptproblemen als vordringlich heraus, nämlich das der "nationalen Identifikation", der "politischen Demokratisierung", der "wirtschaftlichen Neubelebung" sowie der "sozialen Gerechtigkeit und Harmonie". Die Wirtschaft solle weiter privatisiert, liberalisiert und internationalisiert werden, um den Zugang des Einzelnen zu nationalen Ressourcen zu erhöhen. Taiwans "gesellschaftliche und wirtschaftliche Vitalität resultiere aus dem starken Überlebenswillen der Menschen auf Taiwan", erklärte Hsu.

Jungfernflug der Eva nach Wien

Eva Airways, die im April 1989 gegründete Fluglinie des einheimischen Schiffahrtsgiganten Evergreen Group, hat, nach der Aufnahme des Flugbetriebs innerhalb Asiens, am 11. 11. auch ihre seit langem geplante direkte Flugverbindung zwischen Taipei und Wien aufgenommen. Wien ist nach Amsterdam und Luxemburg der dritte Flughafen Europas, für welchen der Republik China Landerechte gewährt wurden. Außenminister Fredrick Chien erklärte, daß man innerhalb der nächsten 18 Monate den Abschluß vergleichbarer Abkommen mit Großbritannien, Frankreich und Deutschland erwarte. Beamte im Außenministerium erhoffen sich vor allem von der Schaffung des Europäischen Marktes eine Erleichterung der Bemühungen in diesem Bereich.

Daneben versucht Eva Airways selbst, die Erweiterung ihres Netzes internationaler Direktflüge voranzutreiben. Dem Unternehmen kommen dabei vor allem die weltweiten Verbindungen des Mutterkonzerns zugute, wie Yien Jo-chi, Asistenzmanager von Eva Airways, hervorhob. Gegenwärtig operiert man mit drei Boeing 767 vor allem in Südost- und Nordostasien. Für Anfang nächsten Jahres wird die Auslieferung von 28 weiteren Flugzeugen erwartet.

Die Schweiz stellt sich vor

Anläßlich des 700. Geburtstages der Schweiz stellten sich die Eidgenossen der Taipeier Öffentlichkeit in einer Photoausstellung vor, welche der Kulturrat der Schweiz PRO HELVETIA und das Taipeier Wirtschaftsbüro der Schweiz (Trade Office of Swiss Industries) in Zusammenarbeit mit der Städtischen Kunsthalle Taipei vom 29. 10. bis 15. 11. in einem der Ausstellungsräume des Museums veranstalteten. Ziel des Projektes "Mit der Schweiz auf Du - Föderalismus im Alltag" (Face to Face with Switzerland - Federalism in day-to-day life) war, die wichtigsten Aspekte des Schweizer Alltagslebens ungeschminkt und in ihrer ganzen Vielfalt zu präsentieren. In ausführlichen Begleittexten wurde verdeutlicht, wie die politische Kultur des Plebiszits und der Bundesstaatlichkeit, aber auch die Bereiche der Gesetzgebung, Regierung und Finanzpolitik die Grundlage dafür bilden, daß so unterschiedliche Menschen innerhalb so enger Grenzen leben können.

Des weiteren gab es Informationen zu verschiedenen Aspekten aus Wirtschaft, Umwelt und Alltag sowie über die neuen Herausforderungen im Gefolge des europäischen Markts.

Deutscher Abend in Taipei

Im Zusammenhang mit seiner Jahreshauptversammlung 1991 anläßlich des 80. Geburtstags der Republik China und zum Gedenken an die deutsche Wiedervereinigung lud der Deutsch-Chinesische Kultur- und Wirtschaftsverband am 8. Dezember auf Taiwan lebende Persönlichkeiten und Freunde aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu einem gemütlichen Nachmittag im Taipeier "Hilton"-Hotel ein. Ein Musikprogramm und eine Verlosung sorgten für gute Unterhaltung. Ziel dieser Veranstaltung ist die Intensivierung der wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen der Republik China zu den deutschsprachigen Ländern durch den freundschaftlichen Austausch mit Menschen, die am Ausbau der deutsch-chinesischen Beziehungen interessiert sind.

Berliner Wirtschaftssenator besucht Taipei

Anläßlich einer Präsentation der Stadt Berlin und des Umlandes Brandenburg gab Dr. N. Meisner, Senator für Wirtschaft und Technologie des Landes Berlin, am 28. Oktober einen Empfang im "Hilton Taipei". Bereits am Nachmittag war im Welthandelszentrum Taipei ein entsprechendes Seminar über die wirtschaftlichen Möglichkeiten in Berlin und den fünf neuen Bundesländern abgehalten worden.

Nur wenige Tage später, am 5. 11., fanden im "Grand Hyatt Taipei" eine weitere Präsentation und eine Pressekonferenz statt, wobei es sich diesmal um Frankfurt und seine Messe unter dem Thema "Messe Frankfurt - ein Tor zum Weltmarkt" drehte. Eingeladen wurde vom geschäftsführenden Vizepräsidenten der Messe Frankfurt GmbH, Dr. Wolfgang Kater, und von Regionaldirektor Klaus-Jürgen Scholz.

Einführung in neues deutsches Gesetz über elektromagnetische Verträglichkeit

Am 5. 11. wurde vom TÜV Rheinland Taiwan Ltd. im "Hilton Taipei" ein Kongreß für hiesige Hersteller und Exporteure organisiert, auf dem der Direktor der Internationalen Abteilung in der Zentralen Zulassungsstelle für Fernmeldegeräte (ZZF), Winfrid Pohl, in einem Vortrag das neue Gesetz über elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) in Deutschland vorstellte. Diese aus einer Europa-Direktive abgeleitete und in deutsches Gesetz umgewandelte Reglementierung legt die 1992 gültig werdenden Europanormen für elektromagnetische Verträglichkeit fest. Pohl ging dabei auf die daraus resultierenden Konsequenzen für Anbieter und Hersteller aus dem Ausland ein und erklärte die veränderten Annahmeverfahren. An dem Kongreß, dem ersten einer Art in Taiwan, nahmen Vertreter aller wichtigen Hersteller für Telekommunikationsgeräte und Computer teil.

Neue Maßnahmen in Sachen Umweltschutz

Um die abzusehende Flut von Wahlkampfplakaten und Handzetteln, die in den Wochen vor den Wahlen zur Nationalversammlung Ende Dezember die Menschen erreichen sollten, zu kontrollieren, faßte die Abteilung für Umweltschutz der Stadt Taipei den Beschluß, eine spezielle Anti-Umweltverschmutzungskampagne zu starten. Im Rahmen dieser Aktion wurden illegal in den Straßen aufgestellte Plakate, Fahnen und Banner beseitigt sowie solche Aktivitäten, die die Wahlkampfregeln verletzen, vereitelt. Die Aktion wurde bis zum Ende der Wahlen unparteiisch durchgeführt, wobei, so ein Beamter der Abteilung, das Amt im Falle von bewußten Verstößen der Kandidaten nicht davor zurückschrecken wollte, sie vor Gericht zu bringen.

Neue Hoffnungen gibt es auch für die Beseitigung von Müll. Damit der Abfall auf einer Deponie in Kaohsiung nicht noch weiter die Atemluft der Anwohner verpestet und um die Lebensqualität in der Umgegend zu erhöhen, plant der Rat für Wirtschaftliche Planung und Entwicklung den Bau eines Parkes dort, wo sich jetzt die Deponie befindet. Der Park ist Teil des Nationalen Sechsjahres-Entwicklungsplans und soll in vier Jahren gebaut werden.

In einer von der Abteilung für Umweltschutz der Stadt Taipei veröffentlichten Studie wurde außerdem erwogen, in Zukunft zur Landgewinnung Müll auf Deponien entlang der Küste zu lagern, wobei Projekte in Osaka und Tokio als Beispiele herangezogen wurden. Dabei wurden in 14 Städten an der Nordküste die Möglichkeiten zur Einrichtung einer solchen Deponie untersucht. Als geeignetste Standorte wurden Pali und Kuanyin, beide im Kreis Taoyuan, befunden.

Neue Tendenzen beim Dritten Goldenen Musikpreis

Überraschend und erfrischend war in diesem Jahr die Wahl der Jury für das "Beste Lied des Jahres", die auf einen beschwingten Popsong in taiwanesischer Mundart fiel. Dies bezeichnet den Trend dahin, mehr auf die Meinung der Öffentlichkeit und des Marktes zu hören als aus rein künstlerischen Kriterien heraus zu wählen. Diese Tendenz manifestierte sich auch in der Vergabe eines Sonderpreises an die Sängerin Mei Tai, die sich in den letzten dreißig Jahren stark um die Förderung populärer Musik in Mandarin-Chinesisch auf Taiwan bemüht hat. Insgesamt wurden 19 Preise vergeben, fünf mehr als im Jahr zuvor, darunter die Auszeichnung für den "Besten Komponisten eines Liedes in Mandarin-Chinesisch" und die für den "Besten Komponisten eines Liedes in Mundart".

Aus 619 Bewerbungseingängen wurden 66 Sänger, 10 Lieder, 10 Plattenalben und 10 Musikvideos für einzelne Lieder nominiert und am 9. 11. vorgestellt.

Der Goldene Musikpreis ging ursprünglich aus einer vom Informationsamt der Regierung der Republik China von 1986 bis 1988 organisierten Veranstaltung, bei der fünf Preise für verschiedene Kategorien verliehen wurden, hevor. Es wurden vor allem Lieder, deren Texte einfach zu verstehen waren, mit eingängiger Melodie, künstlerischem Gehalt und gutem Verkauf, ausgewählt. Man ging davon aus, daß solche Lieder einen positiv erzieherischen Einfluß auf die singfreudige Bevölkerung Taiwans haben könnten. Außerdem wurde damit bewußt die Schaffung von eigner, heimischer Musik angeregt, da vor 1986 in vielen beliebten Liedern der westliche oder japanische Einfluß zu spüren war. Aufgrund des großen Zuspruchs auf Taiwan wurde die relativ kleine Veranstaltung des Informationsamtes, wie auch die Verleihung des Filmpreises "Goldenes Pferd", in eine größere Veranstaltung umgewandelt, die von ihren Anfangstagen im Jahre 1989 bis heute stetig wuchs. Im ersten Jahr wurden elf und im zweiten Jahr dreizehn Preise vergeben.

Russischer Gewinner beim "Ersten Taipeier Internationalen Klavierwettbewerb"

Als Gewinner des "Ersten Taipeier Internationalen Klavierwettbewerbs", dessen Vorrunde schon am 1. 11. begann und dessen Endrunde am 10. und 11. 11. 1991 in der Nationalen Konzerthalle stattfand, ging der russische Pianist Alexander Schtarkman hervor. Er habe den mit 20 000 US$ dotierten Preis, so Rolf-Peter Wille, ein deutscher Pianist und Mitglied der internationalen Jury, aufgrund seiner Professionalität, Ausdauer beim Spielen von Concertos, herausragenden Technik und virtuosen Fähigkeiten gewonnen. Schtarkman führte die Reihe der fünf Pianisten an, die am 12. 11. in der Sun Yat-sen-Gedächtnishalle als Sieger der Endrunde geehrt wurden. Auf den dritten Platz kam Beatrice Long, eine aus der Republik China stammende Pianistin. Sie erhielt den Preis für "ihren hohen Grad an Reife" und "ihre Objektivität beim Spiel". Des weiteren erhielten der in Schanghai geborene Chinese Wu Yi, der Russe Ilia Itin und der Israeli Aviram Reichert Auszeichnungen.

An dem vom Rat für Kulturelle Planung und Entwicklung finanzierten und von Azusa Fujita von der "Frederic Chopin-Stiftung Taipei" organisierten Wettbewerb nahmen insgesamt 91 Bewerber teil, die aus 27 verschiedenen Ländern stammen.

Urs Schneider neuer Leiter des Nationalen Symphonieorchesters

Die ersten Konzerte des Nationalen Symphonieorchesters unter seinem neuernannten Generalmusikdirektor Urs Schneider wurden, so freut sich der Dirigent, von Musikliebhabern mit "herzlichen" Komplimenten quittiert. Und auch die Zusammenarbeit mit dem Orchester klappt nach seinen Aussagen reibungslos: "Wir sind beinahe wie eine Familie", kommentiert Schneider. Kein Wunder, hat er doch das Orchester im Jahre 1986 unter dem Namen "Experimentelle Symphonie" selbst begründet und anschließend mehrmals als Gastdirigent am Pult gestanden. So stört es ihn denn auch keineswegs, daß aufgrund der kurzen Geschichte des Orchesters das Durchschnittsalter der Musiker mit 28 Jahren vergleichsweise niedrig liegt, im Gegenteil: "Für einen Dirigenten ist es immer eine große Freude, etwas aufzubauen." Und genau dies möchte Schneider mit den "extrem talentierten" jungen Leuten auch tun. Das Nationale Symphonieorchester soll sich zu einem Klangkörper der Spitzenklasse entwickeln, "auf den Taiwan stolz sein kann" und der den "Namen Taiwans auf der ganzen Welt bekannt machen wird". Zwar sind derzeit noch keine Auslandskonzerte geplant, doch möchte man zweimal jährlich auf ganz Taiwan verschiedene Konzerte geben, um den Menschen außerhalb von Taipei Gelegenheit zu geben, mit ihrem Nationalorchester vertraut zu werden.

Modernes Ballett mit klassischen Elementen

Vom 7. bis 10. 11. gab Liu Feng-hsueh' s Neo-Klassische Tanzgruppe (Neo-Classic Dance Company), die das letzte Mal im Jahre 1979 aufgetreten war, einige Vorstellungen im Nationaltheater. Aufgeführt wurden außer den beiden älteren Stücken "Nilpotent Group" (1977), ein abstrakter, moderner Tanz, und "The Séance" (1974) auch das neuere "Circling", eine sehr feminine Komposition mit vielen Elementen des klassischen Balletts, sowie ein "Documents" genanntes Stück, welches sich mit der chinesischen Geschichte der letzten 50 Jahre beschäftigt, wobei die ersten beiden Abschnitte sich auf das chinesische Festland beziehen und der dritte Teil sich um Taiwan dreht. Als Begleitmusik für ihre Stücke hatte Liu Feng-hsueh sowohl moderne chinesische Kompositionen als auch klassische europäische und chinesische Werke gewählt, die die weichen, rythmischen oder auch schnellen, abrupten Bewegungen gut unterstützten.

Liu, die Professorin für Tanz an der Nationalen Pädagogischen Hochschule Taiwans ist, plant zwei Aufführungen pro Jahr für die von ihr gegründete Tanzgruppe, eine im Herbst mit modernen eigenen Choreographien und eine weitere im Frühjahr mit antiken Tänzen des chinesischen Hofes.

Internationales Behindertentreffen

Mehr als tausend behinderte Menschen aus 63 Ländern und Gebieten rund um die ganze Welt versammelten sich vom 14. 11. an zum "Internationalen Festival der Besonderen Künste 1991", das von der "Besondere Künste, Taiwan, Republik China", einem Zweig der 1974 in Washington gegründeten "Very Special Arts International", ausgerichtet wurde. Auf der viertägigen Veranstaltung zeigten sie unter anderem in öffentlichen Ausstellungen und Aufführungen ihre Talente im Bereich der Musik, der darstellenden Künste, der Malerei, Bildhauerei und Blumensteckkunst.

Zu den Zielen der Organisatoren zählt die volle Integrierung von behinderten Menschen in der Gesellschaft. Bedeutende Politiker der Republik China versäumten es denn auch nicht, eine Grußadresse an die Teilnehmer zu richten. Premierminister Hau Pei-tsun betonte die herausragenden Leistungen, die von Behinderten auf verschiedenen Gebieten erbracht werden: "Wir hoffen ernsthaft und glauben fest, daß die Behinderten, weit davon entfernt, eine Belastung für die Gesellschaft zu sein, vielmehr eine wertvolle Ressource sind. Ihr Wissen und ihre Bemühungen sind eine treibende Kraft hinter sozialem Fortschritt und Entwicklung." Er rief die Öffentlichkeit dazu auf, nicht nur die Kosten zu sehen, welche dem Wohlfahrtssystem durch behinderte Menschen entstehen.

Erste Luftfahrtausstellung in Taipei

Vom 19. bis 23. 11. fand im Welthandelszentrum Taipei die vom Außenhandelsrat der Republik China CETRA organisierte "Internationale Ausstellung für Luftfahrttechnologie 1991" (1991 Taipei International Aerospace Technology Exhibition, TATE '91) statt. Auf der fünf Tage dauernden Ausstellung zeigten etwa 120 Unternehmen aus den Vereinigten Staaten, Kanada, Frankreich, Großbritannien, Israel und Japan sowie aus der Republik China Produkte für Weltraum- und Luftfahrt. Vertreter ausländischer Firmen äußerten sich lobend über die Professionalität der Ausstellung und erklärten, es handle sich hier um einen echten Durchbruch.

Aufsehenerregende Entwicklung im Verlauf der Veranstaltung war die Unterzeichnung einer Übereinkunft zwischen der gerade erst gegründeten Taiwan Aerospace Corp (TAC), einem Joint-venture zwischen der Regierung der Republik China sowie einheimischer Investoren, und der US-amerikanischen McDonnel-Douglas Corp. Gemäß den Vereinbarungen wird TAC 40 Prozent der Anteile aus der zivilen Luftfahrtsproduktion des amerikanischen Luftfahrtunternehmens übernehmen. Wie Wirtschaftsminister Vincent Siew erklärte, seien außerdem viele weitere amerikanische und europäische Firmen stark an Joint-ventures interessiert.

Bereits jetzt schon stellen hiesige Firmen Komponenten und Ausrüstungen für Produkte ausländischer Luftfahrtunternehmen her. Die Luftfahrtindustrie ist eine der zehn Branchen, welche unter dem Nationalen Sechsjahres-Entwicklungsplan einen besonders raschen Aufschwung erfahren sollen. Man hofft, so George Yang, Generaldirektor des Amtes für Industrielle Entwicklung, daß Auslandschinesen, von denen viele in US-amerikanischen Luftfahrtunternehmen arbeiten, nach Taiwan zurückkommen werden, um den Aufbau einer entsprechenden einheimischen Industrie zu unterstützen. Dem Amt zufolge soll die jährliche Produktion der einheimischen Luftfahrtindustrie bis zum Jahre 2000 einen Wert von 6 Milliarden US$ erreichen. 

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