30.04.2025

Taiwan Today

Wirtschaft

Taiwan und Schweden beraten über nachhaltige Wirtschaftsmaßnahmen

25.04.2025
Taiwans Umweltminister Peng Chi-ming (Dritter von links) erörterte am 23. April in Taipeh mit der Vorsitzenden des Schwedischen Handels- und Investitionsrates Helena Reitberger (Zweite von links) Fragen wie CO2-Steuern und das Emissionshandelssystem der EU. (Foto mit freundlicher Genehmigung von Ministry of Environment)
Taiwan und Schweden tauschten am 23. April in Taipeh bei einer von Taiwans Umweltministerium ausgerichteten Veranstaltung Erfahrungen im Bereich Ausstoß kohlenstoffhaltiger Schadstoffe aus, was die Entschlossenheit der taiwanischen Regierung hervorhebt, ihre Klimaneutralitäts-Ziele zu erreichen.
 
An der von Umweltminister Peng Chi-ming moderierten Veranstaltung mit physischer Anwesenheit und Online-Zuschaltung waren unter anderem die Leiterin des Taipeh-Büros des Schwedischen Handels- und Investitionsrates Helena Reitberger sowie die Fachleute vom Schwedischen Steueramt Martin Solvinger und Mattias Qvist beteiligt. Sie referierten bei der Veranstaltung über Schwedens parallele Praxis, bei welcher sowohl CO2-Steuern als auch das Emissionshandelssystem (Emissions Trading System, ETS) der Europäischen Union (EU) zum Einsatz kommen.
 
Das ETS erfasst überwiegend energieintensive Branchen, die CO2-Steuer wendet sich an andere Sektoren und Emissionsquellen, die nicht vom ETS abgedeckt werden, erläuterte Reitberger. Dieses zweispurige System soll Emissionen kohlenstoffhaltiger Schadstoffe umfassend preislich bewerten sowie die Besonderheiten und Kosten für Emissionsverringerung unterschiedlicher Branchen berücksichtigen, ergänzte sie.
 
Bei Schwedens Strategien gehe es vornehmlich darum, den respektvollen Dialog zwischen Regierung, dem akademischen Sektor, Unternehmen, Arbeitnehmerverbänden und der Zivilgesellschaft aufrechtzuerhalten, um gemeinschaftlich eine nachhaltige Entwicklung zu bewerkstelligen, so Reitberger.
 
Nach Reitbergers Worten hat Schweden seit dem Jahr 1990 mit Erfolg seinen Ausstoß kohlenstoffhaltiger Schadstoffe um 37 Prozent verringert und seine Volkswirtschaft verdoppelt. Dies könne der annähernd klimaneutralen Energiestruktur, der Umsetzung der CO2-Steuer im Jahr 1991 und dem innovativen Unternehmenssektor zugeschrieben werden, führte sie aus. Daten, welche Solvinger präsentierte, bestätigten zusätzlich den positiven Zusammenhang zwischen Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) und der Verminderung des Schadstoffausstoßes.
 
In seiner Antwort enthüllte Peng, Taiwans Gebührensystem für kohlenstoffhaltige Schadstoffe sei zuvor in diesem Jahr eingeführt worden, und es sei vorgesehen, dass das Land ein ETS-System annehme, um ein zweispuriges System nach schwedischem Vorbild voranzubringen. Das Umweltministerium stellte ferner klar, dass die Veranstaltung Taiwan dabei helfen werde, entsprechende politische Maßnahmen zu formulieren, und es gelobte, Taiwan werde den Austausch mit Schweden in dem Bereich fortgesetzt vertiefen.
 
—Quelle: Taiwan Today, 04/24/2025 (YCH-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

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