05.08.2025

Taiwan Today

Wirtschaft

Recyceln, wiederverwenden, wiederholen

19.09.2019
Die in Taiwan ansässige China Steel Corp., das größte Unternehmen im Kaohsiung Linhai Industrial Park, ist ein Pionier der Kreislaufwirtschaft. Das Unternehmen fängt überschüssige Wärme ab, die bei der Stahlherstellung entsteht. Die Wärme erzeugt dann Dampf für benachbarte Fabriken. (Foto mit freundlicher Genehmigung von China Steel Corp.)
Das Erreichen einer Kreislaufwirtschaft ohne Verschwendung ist ein Kernstück taiwanischer Entwicklungsstrategie.

Der Kaohsiung Linhai Industrial Parkim Süden Taiwans erscheint auf den ersten Blick wie jeder andere Industriedistrikt mit seinen weitläufigen Fabriken und höhlenartigen Lagern. In ihm versteckt jedoch ist ein Vorbild für eine wirtschaftliche Revolution. Denn aus dem Werk der China Steel Corp. (CSC), ein Unternehmen mit Hauptsitz in Taiwan und das größte im Kaohsiung Linhai Industrial Park, geht ein Netzwerk von Pipelines hervor, das ein Nebenprodukt des Stahlherstellungsprozesses in eine Ressource für benachbarte Anlagen verwandelt.

„Wir fangen überschüssige Wärme ab, die bei der Herstellung entsteht, und verwenden sie zur Erzeugung von Dampf, ein wesentlicher Bestandteil für nahegelegene Unternehmen, insbesondere in der Petrochemie", erklärte Lin Sheng-te, General Manager des CSC Utilities Department. „Gemeinsam minimieren wir Abfall und demonstrieren, wie die Kreislaufwirtschaft in der Praxis funktioniert."

Das 1993 eingeführte Dampfverteilungsnetz entstand zu einer Zeit, in der die industrielle Zirkularität nur wenig diskutiert und das Konzept nur selten umgesetzt wurde. Das System, das ursprünglich an ein einzelnes Werk des taiwanesischen Chemieherstellers LCY Group angeschlossen war, wurde in den letzten Jahren konsequent erweitert und ist jetzt mit 10 Industrieunternehmen in Linhai verbunden. Laut CSC konnten die Teilnehmer 2018 rund 129.000 Kiloliter fossiler Brennstoffe einsparen und so Kohlenstoff-Emissionen um 383.000 Tonnen reduzieren.

Das Vertriebsnetz gehört zu einer Vielzahl von Kreislaufwirtschaftsprojekten, die der integrierte Stahlhersteller in den letzten Jahrzehnten auf den Weg gebracht hat. Andere verwandeln Nebenprodukte wie Ofenschlacke und Eisenoxidpulver in Materialien für die Herstellung von Asphalt bzw. magnetischen Materialien. Lin sagte, dass der Erfolg dieser Initiativen bezüglich der Umsatzsteigerung und der Reduzierung von Abfällen die Aufmerksamkeit von Unternehmen im gesamten Industriesektor auf sich gezogen habe. Mit der Weiterentwicklung der Recyclingtechnologien beschleunige sich die Umsetzung solcher Praktiken im ganzen Land, fügte er hinzu.
 

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