04.06.2025

Taiwan Today

Politik

Vize-Außenminister Wu von Italiens Corriere Della Sera interviewt

04.02.2025
Taiwans stellvertretender Außenminister François Chihchung Wu (links) erörterte am 3. Januar in Taipeh im Gespräch mit dem Journalisten Massimo Franco von der italienischen Tageszeitung Corriere Della Sera Taiwans Bedeutung für die globale Sicherheit. (Foto mit freundlicher Genehmigung des Außenministeriums)
Der stellvertretende Außenminister der Republik China (Taiwan) François Chihchung Wu gewährte Anfang Januar dieses Jahres dem Journalisten Massimo Franco von der in Mailand erscheinenden italienischen Tageszeitung Corriere Della Sera ein Interview und hob dabei die Bedeutung eines freien und demokratischen Taiwan für die globale Sicherheit hervor.
 
In einem Artikel, der am 26. Januar von der Zeitung veröffentlicht wurde, verglich Wu Taiwan mit der Tschechoslowakei im Jahr 1938, als jenes Land die fünftgrößte Industriemacht Europas und die zehntgrößte der Welt war. Als das Dritte Reich sich nach dem Münchner Abkommen die tschechoslowakische Industrie einverleibte, konnte es unter anderem dadurch den Beginn des Zweiten Weltkrieges finanzieren. Dies habe die VR China auch mit Taiwan vor, interpretierte Wu — dessen Halbleitergewerbe übernehmen, das 90 Prozent der globalen Produktion ausmache, und die Welt verändern.
 
Zwar habe die Republik China (Taiwan) weltweit nur noch 12 diplomatische Verbündete, doch unterhalte das Land enge politische und wirtschaftliche Verbindungen sowie Handelsbeziehungen mit über 100 Ländern, enthüllte Wu. Unter Verweis auf die führende Rolle bei Produktion und Technologie des Halbleiterkonzerns Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. Ltd. (TSMC) warnte Wu, sollte es eine Invasion der VR China in Taiwan geben, würden rund um den Erdball binnen Wochen Fabriken schließen.
 
Taiwan sei sich der Drohungen und Gefährdung durch die VR China vollkommen bewusst, betonte Wu, und das Land bereite sich gemäß drei Richtlinien — Verteidigungskapazitäten entwickeln, in der freien Welt um Unterstützung werben, und Sicherheit in der Taiwanstraße zu einer internationalen anstelle einer regionalen Angelegenheit machen — auf das Schlimmste vor.
 
Hinsichtlich der Beziehungen zwischen Taiwan und dem Vatikan pries Wu den Heiligen Stuhl als einzigartiges religiöses Gebilde mit hohen moralischen Standards, das moralische und religiöse Freiheit als wichtige Aufgabe verteidige. Durch die vor über 80 Jahren zwischen der Republik China und dem Vatikan aufgenommenen diplomatischen Beziehungen werde Taiwan fortgesetzt sein enges Verhältnis mit dem Heiligen Stuhl wahren, fügte Wu hinzu.
 
—Quelle: Taiwan Today, 02/03/2025 (SFC-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

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