21.06.2025

Taiwan Today

Politik

Außenminister Wu und Ex-Verteidigungsminister der USA Esper sprechen über die Lage in der Taiwanstraße

20.07.2023
Außenminister Jaushieh Joseph Wu (Mitte) und der frühere Verteidigungsminister der USA Mark Esper (rechts) nahmen am 17. Juli an einem Online-Interview in der Sendung „TVBS Meeting Room“, das in Taipeh von der TVBS-Journalistin Yu Wen-chi moderiert wurde, teil. (Abbildung mit freundlicher Genehmigung des Außenministeriums)
Außenminister Jaushieh Joseph Wu und der ehemalige Verteidigungsminister der USA Mark Esper nahmen am 17. Juli an einem Online-Interview teil und sprachen dabei darüber, wie wichtig es sei, den Frieden über die Taiwanstraße zu bewahren.
 
Während des Gesprächs, das in der Sendung „TVBS Meeting Room“ ausgestrahlt wurde und außerdem von der in Taipeh ansässigen Medienanstalt TVBS auf dessen YouTube-Kanal gestreamt wurde, waren Wu und Esper sich darin einig, dass die Verlängerung des Pflichtwehrdienstes in Taiwan auf ein Jahr angesichts der eskalierenden Drohungen durch die VR China die korrekte Entscheidung seien. Die Taiwaner hätten die Pflicht, ihre Heimat zu verteidigen, betonte der Ressortchef.
 
Trotz der anhaltenden Nötigung durch Beijing tue die Regierung der Republik China (Taiwan) in Taipeh alles, was in ihrer Macht stehe, um den friedlichen Status Quo in der Taiwanstraße aufrechtzuerhalten, während gleichzeitig Taiwans Selbstverteidigungs-Bereitschaft verbessert werde, so Wu. In dieser Hinsicht Taiwans Entschlossenheit vorzuführen sei eine Möglichkeit, international Unterstützung zu sammeln, begründete er.
 
Jüngste Stellungnahmen von der Europäischen Union (EU) und anderen maßgeblichen Demokratien, welche die Bedeutung von Stabilität über die Taiwanstraße hervorgehoben und sich gegen einseitige Änderungen am Status Quo ausgesprochen hätten, würden als wirksame Abschreckung gegen die autoritäre Expansion der VR China dienen, interpretierte Wu.
 
Da Taiwan 60 Prozent aller Halbleiter-Chips der Welt und 92 Prozent aller hochmodernen Chips herstelle, würde ein Konflikt in der Taiwanstraße eine Störung der globalen Lieferkette verursachen. Taiwans Halbleiter-Unternehmen würden zwar ihre Auslandsproduktion ausweiten, um dazu beizutragen, die Belastbarkeit globaler Lieferketten zu stärken, doch seien Design und Herstellung im Inland trotzdem wegen jahrzehntelanger Entwicklung unersetzbar, unterstrich Wu und fügte hinzu, mehr ausländische Investitionen in Taiwan würden das Land sicherer machen.
 
Das Macht-Gleichgewicht über die Taiwanstraße habe sich durch Beijings militärische Provokationen verändert, definierte Esper und appellierte an Washington, seine Politik zu überprüfen und der VR China ein energisches, klares Signal der Abschreckung zu schicken.
 
Die USA sollten überdies einen Handelsvertrag und ein Abkommen zu Vermeidung von Doppelbesteuerung mit Taiwan schließen, um Taiwans Abhängigkeit von der VR China zu verringern, riet Esper und merkte an, es sei wichtig, die VR China davon abzuhalten, modernste Halbleiter-Technologie zu erwerben, damit totalitäre Regimes in Schlüsselsektoren wie Luftfahrt, Biotechnologie sowie Informations- und Kommunikationstechnologie (Information and Communications Technology, ICT) keinen Vorteil erlangten.
 
—Quelle: Taiwan Today, 07/19/2023 (SFC-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

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