Nach den Worten von Außenminister Jaushieh Joseph Wu stärkt Taiwan mit Investitionen seine Selbstverteidigungs-Kapazitäten, während asymmetrische Gefechtsstrategien entwickelt und weltweit Unterstützung zur Abschreckung von Aggression der VR China gewonnen wird.
So äußerte sich der Ressortchef in einem per Video-Zuschaltung geführten Interview mit der BBC-Journalistin Laura Kuenssberg für ein Segment, das am 4. Juni von der in London ansässigen britischen Nachrichten-Medienanstalt ausgestrahlt wurde.
Laut Minister Wu stellen die laufenden Patrouillen der VR China in der Luft und zur See nahe von Taiwan und in umliegenden Gebieten eine Bedrohung für alle Nachbarländer dar. Beijing versuche, seine Einflusssphäre in den Pazifik auf eine Weise auszudehnen, welche Spannungen zwischen demokratischen und autoritären Systemen verursache, beschrieb Wu und ergänzte, die Folgen würden nicht nur Taiwan allein betreffen.
Etwa 50 Prozent des internationalen Schiffs-Frachtverkehrs verliefen durch die Taiwanstraße, und 60 Prozent aller weltweit erzeugten Halbleiter-Computerchips kämen aus Taiwan. Jede Störung des Verkehrs in der Taiwanstraße oder von Lieferketten würde sich schwer auf die Weltwirtschaft auswirken, warnte er.
Taiwan arbeite ferner eng mit seinen Partnern zusammen, um die Ausbildungsabläufe der Streitkräfte zu verbessern und erforderliche Defensivwaffen zu erwerben, berichtete Wu. Zwar habe die VR China kognitive Kriegführung und Desinformation dazu eingesetzt, Einfluss auszuüben, doch habe Taiwan solche komplexen Bedrohungen erfolgreich abgewehrt, betonte Wu und fügte hinzu, die Regierung der Republik China (Taiwan) sei bereit, ihre Erfahrungen beim Umgang mit solchen Herausforderungen mit gleichgesinnten Partnern zu teilen.
Die Taiwaner führten trotz der jahrzehntelangen Bedrohung durch die VR China nach wie vor ein normales Leben, hob Wu hervor und merkte an, die Tapferkeit der Ukrainer bei der Verteidigung ihres Territoriums, ihrer Souveränität und Freiheit sei für die Taiwaner sehr inspirierend.
Als Außenminister Wu nach den taiwanisch-britischen Beziehungen befragt wurde, dankte er bei der Gelegenheit seinem britischen Amtskollegen James Cleverly für dessen jüngste Äußerungen, in denen er der Behauptung der VR China widersprach, dass Taiwan eine innere Angelegenheit sei. Wu verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass mehr Politiker:innen aus Großbritannien Taiwan besuchen würden, um das bilaterale Verhältnis weiter zu festigen.
—Quelle: Taiwan Today, 06/06/2023 (SFC-E)
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