09.05.2025

Taiwan Today

Politik

Taiwans Außenminister Wu von Salzburger Nachrichten interviewt

23.08.2022
Außenminister Jaushieh Joseph Wu am 18. August während seines Exklusiv-Interviews mit den Salzburger Nachrichten. (Foto mit freundlicher Genehmigung des Außenministeriums)
Die Regierung der Republik China (Taiwan) wird fortgesetzt Taiwans Kapazitäten bei Verteidigung und asymmetrischer Kriegführung verbessern, um die Souveränität des Landes angesichts der zunehmenden Drohungen der VR China zu schützen, erklärte Außenminister Jaushieh Joseph Wu.
 
So äußerte sich der Ressortchef am 18. August während eines Exklusiv-Interviews mit Dorina Pascher von der österreichischen Tageszeitung Salzburger Nachrichten.
 
Chinas Streben, Taiwan zu annektieren, sei ein typisches Beispiel für Expansion von Autoritarismus, definierte Wu und verwies auf Beijings jüngste Militärmanöver und Cyberangriffe auf die Websites von Taiwans Präsidialamt, des Außenministeriums und des Verteidigungsministeriums. Taiwan sei dagegen entschlossen, gemeinsame Werte zu verteidigen und Partnerschaften mit Demokratien zu festigen, betonte er.
 
Taiwan macht 63 Prozent der weltweiten Halbleiterfertigungskapazität aus, und 92 Prozent der globalen Produktion modernster Mikrochips und die Weltwirtschaft würden im Falle einer Invasion Chinas in Taiwan schwer in Mitleidenschaft gezogen.
 
Die VR China versucht nicht nur, Regionen wie das Ostchinesische Meer, das Südchinesische Meer und den Südpazifik zu kontrollieren, sondern auch Afrika und Lateinamerika. Die demokratische Welt sollte vereint stehen, um die Ausbreitung von Totalitarismus einzuschränken, so wie man Sanktionen gegen Russland wegen der Invasion in der Ukraine verhängt habe, empfahl Wu.
 
Die Bedeutung von Frieden und Stabilität über die Taiwanstraße habe die erhöhte Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft erregt, berichtete Wu. Dies sei erkennbar an Besuchen von der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi zuvor in diesem Monat und anderen Delegationen aus Europa und den USA, zählte er auf.
 
Laut Wu ist das Verhältnis zwischen Taiwan und China mit dem Gegensatz zwischen David und Goliath vergleichbar, und Taiwan habe von mittel- und osteuropäischen Ländern und baltischen Staaten eine Menge Unterstützung für tiefere Beziehungen zwischen Taiwan und Europa erfahren. Wu verwies auf Äußerungen von seinem litauischen Amtskollegen Gabrielius Landsbergis wie „die freie Welt darf nicht zulassen, dass Taiwan eine zweite Ukraine wird“ und „freiheitsliebende Menschen müssen umeinander kümmern“.
 
In einer Botschaft auf seiner offiziellen Twitter-Seite machte das Außenministerium auf das Interview aufmerksam.
 
—Quelle: Taiwan Today, 08/22/2022 (YCH-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

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