13.05.2025

Taiwan Today

Politik

Tsai kommentiert US-Handelssanktionen gegen Festlandchina

28.03.2018
Staatspräsidentin Tsai Ing-wen erläuterte am 23. März während einer Begegnung mit einer ATCC-Delegation im Präsidialamt in Taipeh die Position und Reaktionen der Regierung der Republik China (Taiwan) auf etwaige Folgen eines möglichen Handelskrieges zwischen den USA und Festlandchina. (Foto mit freundlicher Genehmigung des Präsidialamtes)
Staatspräsidentin Tsai Ing-wen erklärte, Gespräche seien die beste Methode, wirtschaftliche Streitigkeiten beizulegen, und man hege die Hoffnung, dass die USA in dem Bemühen, einen umfassenden Handelskrieg mit Festlandchina abzuwenden, nach Verhandlungen streben würden.
 
Die Regierung in Taipeh habe ein Spektrum von Reaktionen entworfen, um mit Blick auf Unbeständigkeit auf globalen Märkten gegenzusteuern, falls der Ernstfall eintrete, berichtete Tsai. Die Beschleunigung von Investitionen zur Erhöhung der Inlandsnachfrage, Verbesserung der Innovationskapazität, Stimulierung der wirtschaftlichen Diversifizierung und Stärkung von Produktion, Forschung und Entwicklung sowie der Handelsbasis seien Teil dieser Maßnahmen, zählte sie auf.
 
So äußerte sich das Staatsoberhaupt bei der Begegnung mit einer Delegation von der Asiatisch-taiwanischen Handelskammer (Asia Taiwanese Chambers of Commerce, ATCC) am 23. März im Präsidialamt in Taipeh.
 
Laut Tsai sind Taiwans Grundlagen solide, und die Wirtschaft komme dank maßgeblicher politischer Unterfangen wie dem Vorausschauenden Infrastruktur-Entwicklungsprogramm (Forward-looking Infrastructure Development Program, FIDP) und der Neuen Südwärts-Politik (NSP) wieder dynamisch in Schwung.
 
Das von September 2017 bis August 2021 laufende FIDP ist mit einem Budget in Höhe von 420 Milliarden NT$ (11,63 Milliarden Euro) ausgestattet und zielt darauf ab, Taiwans zentrale Infrastrukturbedürfnisse über die kommenden 30 Jahre zu erfüllen. Es umfasst acht Kategorien — aquatische Milieus, um Belastbarkeit gegen Klimawandel aufzubauen; Kinderbetreuungs-Einrichtungen gegen die sinkende Geburtenrate; Digitalisierung für die Schaffung einer vernetzten Nation; Nahrungsmittelsicherheit zum Schutz der Gesundheit von Verbrauchern; umweltfreundliche Energie, um ökologische Nachhaltigkeit zu gewährleisten; menschliche Ressourcen, um Beschäftigung anzukurbeln; Eisenbahnentwicklung für bequemen und sicheren Verkehr; und Projekte für ausgewogene regionale Entwicklung von Stadt und Land.
 
Mit der NSP sollen Taiwans Beziehungen mit zehn Mitgliedsstaaten im Verband südostasiatischer Nationen (Association of Southeast Asian Nations, ASEAN), sechs südasiatischen Ländern, Australien und Neuseeland bei Landwirtschaft, Wirtschaft und Handel, Kultur, Bildung und Fremdenverkehr vertieft werden.
 
Nach Tsais Worten bietet Taiwan in der schnell wachsenden Wirtschaft Asiens viele Gelegenheiten. Im vergangenen Jahr erhielt das Land 400 ausländische Direktinvestitionsprojekte im Wert von jeweils 500 Millionen NT$ (13,84 Millionen Euro) oder mehr, enthüllte sie und fügte hinzu, darin enthalten sei eine jährliche Zunahme von 13 Prozent bei Investitionen durch Ausländer und Auslandstaiwaner.
 
Mehrere führende internationale Unternehmen wie Amazon.com Inc. und Microsoft Corp. richten in Taiwan neue Zentren für Innovation oder Forschung und Entwicklung ein, bemerkte sie, und Google habe damit begonnen, mehr talentierten Nachwuchs aus dem Inland einzustellen. Die Maßnahmen der Regierung für wirtschaftliche Wiederbelebung würden dafür sorgen, dass Taiwan bereit sei, diese wachsenden innovativen Kapitalflüsse in vollem Maße zu nutzen, ergänzte sie.
 
—Quelle: Taiwan Today, 03/27/2018 (KH-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

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