Die Regierung der Republik China (Taiwan) rechnet mit verbessertem Austausch mit dem Heiligen Stuhl bei dem Streben, Religionsfreiheit und Harmonie zu gewährleisten und das Land gleichzeitig in dieser Hinsicht als regionales Vorbild zu etablieren, verlautete das Außenministerium am 25. Januar.
Taiwans lebhafte katholische Kirchen und Kongregationen belegen den Erfolg staatlicher Anstrengungen, die Demokratie voranzubringen und die Menschenrechte zu schützen, interpretierte der Sprecher des Außenministeriums Andrew H. C. Lee. Diese Errungenschaften würden vom Heiligen Stuhl hoch geschätzt, ergänzte er.
Lee fuhr fort, der gesunde Zustand der bilateralen Beziehungen sei ablesbar an häufiger Zusammenarbeit und Austausch zwischen Behörden und Wohltätigkeitsorganisationen beider Seiten bei mehreren internationalen Ereignissen, die im Laufe der Jahre vom Vatikan in Taiwan mit ausgerichtet worden seien.
Die Ausführungen des Außenministeriums erfolgten auf Medienberichte, die zuvor in diesem Monat verbreitet worden waren und besagten, der Heilige Stuhl und Festlandchina hätten bei der Ernennung von Bischöfen eine Einigung erzielt.
Laut Lee wurde das Ministerium vom Vatikan hinsichtlich seines Umgangs mit Festlandchina informiert, und die Entwicklung wird genau im Auge behalten. Als nicht-säkularer Staat mit Evangelisation als außenpolitischer Priorität hat für den Heiligen Stuhl das Wohlergehen von Katholiken auf der anderen Seite der Taiwanstraße einen außerordentlich hohen Stellenwert, fügte er hinzu.
Der Botschafter der Republik China am Heiligen Stuhl Matthew S. M. Lee kommentierte, seinem Verständnis nach müsste sich der Vatikan mit festlandchinesischen Behörden befassen, um das Leiden derer, welche in Festlandchina Untergrundkirchen besuchen, zu lindern. Der Botschafter ist der Ansicht, dass Dialog zwischen dem Vatikan und Festlandchina mit Gottes Willen übereinstimmt und die Bemühungen des Heiligen Stuhles reflektiert, für Religionsfreiheit in Festlandchina einzutreten.
Nach Auskunft des Außenministeriums wird die Republik China im Einklang mit der Aufrechterhaltung der Universalwerte Frieden und Freiheit durch gegenseitige Besuche auf hoher Ebene und religiösen Austausch die Beziehungen mit dem Heiligen Stuhl weiter ausbauen und überdies an internationalen Aktivitäten teilnehmen, welche vom Vatikan organisiert werden.
Gleichzeitig ist die Republik China entschlossen, in Partnerschaft mit dem Vatikan humanitäre Hilfe zu bieten und als unverzichtbares Mitglied der internationalen Gemeinschaft für Mildtätigkeit zu werben und den Weltfrieden zu verfechten, unterstrich das Außenministerium.
Die Republik China und der Heilige Stuhl nahmen im Jahr 1942 diplomatische Beziehungen auf und arbeiten in vielfältigen Bereichen wie Kultur, Bildung und humanitäre Hilfe zusammen. Beispiele dafür waren die gemeinsame Ausrichtung des Weltkongresses des Apostolats des Meeres im Oktober vergangenen Jahres in Kaohsiung und die Unterzeichnung eines Memorandums über die Stärkung der Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und anderen Verbrechen in dem Zusammenhang im Mai des gleichen Jahres.
—Quelle: Taiwan Today, 01/29/2018 (SFC-E)
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