14.06.2025

Taiwan Today

Kultur

Taiwan und Deutschland richten gemeinsam Ausstellung indigener Kunst aus

11.06.2025
(Vordere Reihe, von links) Der Direktor des National Taiwan Museum Chen Teng-chin, der Direktor des Ethnologischen Museums in Berlin Lars-Christian Koch und der Direktor des Forschungszentrums für historische Quellen in Europa über Taiwan der NCCU Yao Shao-ji am 5. Juni in Taipeh nach der Unterzeichnung der Absichtserklärung über trilaterale Kooperation. (Foto mit freundlicher Genehmigung von Ministry of Culture)
Das National Taiwan Museum (NTM), die in Taipeh beheimatete National Chengchi University (NCCU) und das Ethnologische Museum in Berlin unterzeichneten am 5. Juni in Taipeh eine Absichtserklärung über eine trilaterale Partnerschaft bei Rückführung kultureller Objekte, um den Kulturaustausch zwischen Taiwan und Deutschland voranzubringen.
 
Wie Taiwans Kulturministerium verlautete, wurde das Abkommen von NTM-Direktor Chen Teng-chin, dem Direktor des Ethnologischen Museums Lars-Christian Koch und dem Direktor des Forschungszentrums für historische Quellen in Europa über Taiwan der NCCU Yao Shao-ji unterschrieben.
 
Während der Unterzeichnungszeremonie brachte Chen seine hohen Erwartungen an die trilaterale Zusammenarbeit gemäß dem Abkommen zum Ausdruck. Bislang sei nur wenig Forschung über indigene Kunstobjekte aus Taiwan im Besitz von Museen in deutschsprachigen Ländern durchgeführt worden, enthüllte er und ergänzte, die Absichtserklärung werde zu Arrangements beitragen, dass solche historische Objekte wieder in der Heimat gezeigt werden könnten. Das NTM werde ferner im weiteren Verlauf dieses Jahres Workshops ausrichten, um den Austausch beim Kuratieren und bei Forschung zu vertiefen, kündigte er an.
 
Koch bezeichnete die Absichtserklärung als wichtigen Meilenstein im Kulturaustausch zwischen Taiwan und Deutschland. Er verwies auf Herausforderungen beim Bewahren der Sammlungen im Ethnologischen Museum und merkte an, Taiwans Expertise bei der Konservierung von Objekten werde sehr wertvoll sein. Das Projekt stehe überdies im Einklang mit den laufenden Bemühungen des Ethnologischen Museums, seine Sammlungen zu digitalisieren und globalen Zugang auszubauen, so Koch. Weil das Ethnologische Museum der Staatlichen Museen zu Berlin in seiner programmatischen Arbeit einen expliziten Schwerpunkt auf transkulturelle Kooperationen setzt, bezeichnet es sich auch als „Das Kollaborative Museum“, abgekürzt CoMuse.
 
Unter der Absichtserklärung ist für Juni 2027 eine gemeinsame Ausstellung in Taiwan geplant, bei welcher Artefakte von Taiwans Ureinwohner:innen aus der Sammlung des Ethnologischen Museums gezeigt werden. Es werde dies die erste größere Ausstellung des Landes mit solchen Objekten sein, die in westlichen Museen beherbergt würden, enthüllte das Kulturministerium.
 
Nach Auskunft des Kulturministeriums befinden sich in den Sammlungen des Ethnologischen Museums etwa 450 indigene Artefakte aus Taiwan. Ein großer Teil der Taiwan-Sammlung in Berlin entstand um die Zeit, als das Museum 1873 unter dem Namen „Königliches Museum für Völkerkunde“ gegründet wurde. Viele Erwerbungen fanden unter dem Einfluss des ersten Museumsdirektors Adolf Bastian (1826-1905) dort Eingang.
 
—Quelle: Taiwan Today, 06/10/2025 (SFC-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

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