Taiwans Kulturministerium gab am 3. Juni in Taipeh die Empfänger des 44. nationalen Kulturpreises bekannt, was die Bedeutung hervorhebt, welche die Regierung der Bewahrung der traditionellen Kultur beimisst.
Der vom Exekutiv-Yuan — also Taiwans Regierungskabinett — unterstützte nationale Kulturpreis ist die höchste staatliche Ehrung für lebenslange kulturelle Errungenschaften. Die diesjährigen drei Preisträger sind die Taiwanoper-Schauspielerin Yang Li-hua, der Hakka-Baumeister Fu Ming-kuang und der Schriftsteller Wu Cheng.
In der Taiwanoper werden sowohl männliche als auch weibliche Rollen von Frauen gespielt, und Yang spielt üblicherweise junge Männer. Sie übernimmt Rollen auf der Opernbühne, für Fernsehproduktionen und Spielfilme. 2023 wurde sie von der Stadtverwaltung Taipeh als Bewahrerin des immateriellen Kulturerbes und traditionelle Künstlerin anerkannt.
Fu spezialisierte sich auf Reparaturtechniken für traditionelle Hakka-Bauten und wirkte mehr als sechs Jahrzehnte als Baumeister. Er setzt sich aktiv für die Bewahrung von Reparatur- und Denkmalschutz-Fertigkeiten ein, und 2016 wurde er vom Kulturministerium als maßgeblicher Bewahrer von Bautechniken beurkundet.
Wu verfasst sowohl Lyrik als auch Prosa, die Themen drehen sich um Schicksal und um gesellschaftliche Veränderungen auf dem Lande. 2015 erhielt er den Taiwan-Literaturpreis, und er engagiert sich als Aktivist für ökologische Nachhaltigkeit und Menschenrechte.
Der Nationale Kulturpreis wird seit dem Jahr 1980 vergeben, und im Laufe der vergangenen 43 Jahre wurden 96 Personen gewürdigt. Die diesjährigen Empfänger werden bei einer Zeremonie am 10. Juli in Taipeh eine Urkunde, eine Medaille und ein Preisgeld in Höhe von 1 Million NT$ (29 262 Euro) erhalten.
—Quelle: Taiwan Today, 06/04/2025 (POC-E)
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