Ein dreiwöchiger internationaler Workshop zu austronesischer Weberei begann am 25. Juni im südosttaiwanischen Landkreis Taitung, was die Entschlossenheit der Regierung der Republik China (Taiwan) hervorhebt, das gemeinsame Kulturerbe von Ureinwohnervölkern in ganz Südostasien und der pazifischen Region zu fördern.
Die vom Rat der Ureinwohnervölker (Council of Indigenous Peoples, CIP) — einer Behörde in Ministeriumsrang — organisierte Veranstaltung bringt 24 Künstlerinnen und Künstler aus 10 Ländern und Territorien zusammen, darunter die diplomatischen Verbündeten Kiribati, Marshallinseln, Nauru, Palau, Salomonen und Tuvalu. Die Teilnehmer werden sich gegenseitig traditionelle Fertigkeiten zeigen, indem sie aus natürlichen Materialen, die in Taiwan vorkommen wie Bambus, Ramiefasern und Muschelingwer, Werke schaffen.
Bei der Eröffnungszeremonie erklärte CIP-Minister Icyang Parod, der Workshop fände gemäß Resolutionen statt, welche im vergangenen Jahr beim Austronesischen Forum verabschiedet worden seien, einer 2007 gestarteten Initiative unter taiwanischer Führung. Man erwarte, dass so die Verbindungen zwischen austronesisch-sprachigen Völkern gestärkt würden und die Wirtschaftsentwicklung in der ganzen Region vorangebracht würde, ergänzte er.
Das Programm des Workshops sieht vor, dass mehrere einheimische Fachleute dabei ihre Kenntnisse in Bereichen wie Handwerkskunst, Vermarktungsstrategien und Produktdesign offenbaren. Zu den Persönlichkeiten, die dafür gewonnen werden konnten, zählen Iyo Kacaw vom taiwanischen Amis-Volk und Yeh Chin-chia, Professor für kulturelle und kreative Gewerbe an der National Pingtung University in Südtaiwan.
Die Workshop-Teilnehmer werden ferner Ureinwohnerdörfer in den Landkreisen Taitung und Pingtung besuchen und Einrichtungen besichtigen wie das Museum of Fiber Arts in der zentraltaiwanischen Stadt Taichung und den Taiwan Indigenous Culture Park in Pingtung. Eine abschließende Präsentation der Kunstwerke der Teilnehmer ist für den 12. Juli im Taitung Indigenous Cultural and Creative Industries Park anberaumt.
Im März dieses Jahres beschloss das Regierungskabinett einen neuen, über sechs Jahre angelegten Entwicklungsplan mit einem Budget in Höhe von 739 Millionen NT$ (20,9 Millionen Euro) für das austronesische Forum. Das Programm soll im Jahr 2020 beginnen und zielt darauf ab, die Wirtschaftsentwicklung zu erleichtern, die Bewahrung und den Austausch traditioneller Kulturen zu fördern und die internationale Beteiligung unter austronesisch-sprachigen Gemeinden zu stärken.
—Quelle: Taiwan Today, 06/27/2019 (CPY-E)
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