20.07.2025

Taiwan Today

Gesellschaft

NHRM bietet bei Buchmesse Vorträge zu Menschenrechten

12.02.2025
Der Dichter Hsiang Yang (stehend) erläuterte am 9. Februar bei einem Vortrag in Taipeh eine Auswahl seiner Gedichte über Taiwans Periode des Weißen Terrors, die in der zweiten Hälfte dieses Jahres erscheinen soll. (Foto mit freundlicher Genehmigung von Ministry of Culture)
 Februar auf der Internationalen Buchmesse Taipeh (Taipei International Book Exhibition, TIBE) vier Vorträge aus und unterstrich damit seine Entschlossenheit, die Erziehung im Bereich bürgerliche Freiheiten zu vertiefen, teilte das Kulturministerium der Republik China (Taiwan) mit.
 
Die Veranstaltungen drehten sich um literarisches Schaffen, Herausgabe von Bilderbüchern sowie Fernseh- und Filmproduktionen, zählte das Kulturministerium auf. Die Vorführung von Forschung, Publikationen und kulturellen Produkten im NHRM-Pavillon sollte in der Öffentlichkeit für tiefere Einblicke zu Menschenrechtsfragen sorgen, begründete die Behörde.
 
In einem Vortrag am 8. Februar sprach die Schriftstellerin Liglav A-wu vom Paiwan-Ureinwohnervolk über ihre Erlebnisse, als sie im Rahmen ihrer Künstlerresidenz im NHRM die Zeit des Weißen Terrors aus Sicht der Ureinwohner:innen darstellte. Da die vorhandenen politischen Akten nicht nach ethnischen Gruppen kategorisiert sind, ermittelte sie in mühevoller Arbeit die betroffenen Personen inländischer Ureinwohnervölker.
 
Aus den Gesprächen sei hervorgegangen, dass die autoritäre Herrschaft erhebliche Auswirkungen auf die einheimischen Ethnien gehabt habe, enthüllte A-wu und ergänzte, sie hoffe, dass ihre Arbeit den Ureinwohner:innen dabei helfen könne, mehr über ihre eigene Geschichte zu erfahren.
 
Die Zeichnerin Cincin Chang erläuterte ihr neues Buch „Giraffe President“, das Ursachen von kollektivem Trauma untersucht und den Generationskonflikt beilegen will.
 
In ihrer Arbeit erkundet Chang, wie Autoritarismus entsteht und von der Gesellschaft akzeptiert wird. Als Antwort auf eine Frage aus dem Publikum über Kindererziehung betonte sie, wie wichtig Kenntnisse über den Umgang mit den Medien seien, berichtete das Kulturministerium.
 
Während einer Veranstaltung am 9. Februar mit dem Dichter Hong Hong stellten die Dichterkolleg:innen Hsiang Yang und Chen Yun-yuan eine Auswahl von 180 Gedichten über die Zeit des Weißen Terrors vor, die in der zweiten Hälfte dieses Jahres erscheinen soll. Nach Hsiangs Ansicht ist es von großer Bedeutung, wie Schriftsteller:innen gesellschaftlichen Schmerz darstellen, und laut Chen ist Dichtkunst verglichen mit Prosa und fiktiver Literatur ein besseres Medium, um die unterschwellige und doch allgegenwärtige Qual und Gewalt jener Zeit widerzuspiegeln, kommentierte das Ministerium.
 
Der Begriff „Weißer Terror“ bezieht sich auf eine Periode zwischen 1949 und 1992, während welcher die Regierung das Kriegsrecht verhängte und politische Dissident:innen unterdrückte und verfolgte.
 
—Quelle: Taiwan Today, 02/11/2025 (POC-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

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