24.05.2025

Taiwan Today

Gesellschaft

Workshop über die Zeit des Weißen Terrors in Taipeh

13.01.2025
Die stellvertretende Direktorin des Nationalen Menschenrechtsmuseums Chen Shu-man (hintere Reihe, Vierte von links) und die Direktorin des Instituts für Taiwan-Geschichte der Academia Sinica Chung Shu-min (hintere Reihe, Fünfte von links) am 9. Januar in Taipeh mit weiteren Teilnehmer:innen bei einem Workshop über die Zeit des Weißen Terrors. (Foto mit freundlicher Genehmigung von Ministry of Culture)
Das Nationale Menschenrechtsmuseum (National Human Rights Museum, NHRM) und das Institut für Taiwan-Geschichte der Academia Sinica richteten am 9. und 10. Januar einen zweitägigen Workshop über die Zeit des Weißen Terrors aus, was die Bemühungen der Regierung der Republik China (Taiwan) hervorhebt, Menschenrechtsforschung zu fördern und in der Öffentlichkeit das Verstehen über die Vergangenheit des Landes zu mehren.
 
An der Veranstaltung nahmen über 100 Personen teil, darunter Akademiker:innen, Fachleute, Angehörige überlebender Opfer und eigentliche Opfer sowie Kulturarbeiter:innen und Menschenrechtsaktivist:innen. In den Seminaren des ersten Tages sprachen Überlebende und Familienangehörige über ihren Weg zur Erholung, Mitglieder der Presbyterianischen Kirche berichteten über ihre Gedanken nach der Lektüre von staatlichen Überwachungsakten über ihre Gemeinden, und Kulturarbeiter:innen referierten über ihre Feldstudien.
 
Am zweiten Tag wurden zehn Essays präsentiert, in denen es um Ermittlungsverfahren politischer Fälle und andere Fälle mit Ureinwohner:innen oder um Militärpersonal ging. Die Direktorin des Instituts für Taiwan-Geschichte Chung Shu-min erwähnte bei dem Workshop, dass eine Sammlung von Artikeln, die beim vorigen Workshop vorgestellt worden waren, demnächst veröffentlicht werde.
 
Die stellvertretende NHRM-Direktorin Chen Shu-man erklärte in ihrer Ansprache, die Aufgabe des Museums bestehe darin, historische Wahrheiten über die betreffende Zeit klarzustellen und diese durch Ausstellungen und Schulung zu verbreiten. Die Arbeit des Museums spiele überdies eine wichtige Rolle dabei, die Übergangsgerechtigkeit des Landes zu realisieren, ergänzte sie.
 
Laut Chen arbeiten die beiden Institutionen seit dem Jahr 2017 zusammen daran, Informations-Ressourcen über die Zeit des Weißen Terrors zusammenzutragen und zu straffen, was in eine Online-Suchplattform namens „Menschenrechts-Gedächtnisbank Taiwan“ einfließt. Die Ressourcen werden in mehrere Hauptbereiche unterteilt.
 
Der Begriff „Weißer Terror” bezieht sich auf einen Zeitraum von 1949 bis 1987, als im Taiwangebiet das Kriegsrecht in Kraft war. In jener Zeit verhängte die Regierung das Kriegsrecht, politische Dissident:innen wurden unterdrückt und verfolgt.
 
—Quelle: Taiwan Today, 01/10/2025 (YCH-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

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