Taiwans Kabinettsbehörde Nationaler Wissenschafts- und Technologie-Rat (National Science and Technology Council, NSTC) und die Alexander von Humboldt-Stiftung der Bundesrepublik Deutschland erneuerten am 6. Januar in Taipeh ihr bilaterales Kooperationsabkommen, um das Forschungsstipendienprogramm für deutsche Forscher:innen weiter gemeinsam zu fördern. Ziel dieses Programms ist es, herausragende junge Wissenschaftler:innen aus Deutschland zu unterstützen, damit sie in Taiwan forschen können.
Ein entsprechendes bilaterales Memorandum zwischen den beiden Seiten war erstmals im Jahr 2009 mit einer Laufzeit von fünf Jahren unter Dach und Fach gebracht worden. Mit den Unterschriften von NSTC-Minister Wu Cheng-wen und des Präsidenten der Humboldt-Stiftung Robert Schlögl wurde es nun zum dritten Mal verlängert.
In seiner Ansprache erinnerte sich NSTC-Minister Wu an seinen Besuch in Deutschland Anfang September 2024, als er gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung die erste taiwanisch-deutsche Wissenschafts- und Technologiekonferenz ausrichtete. Während jenes Besuchs war er auch mit Prof. Schlögl zusammengetroffen, und beide hatten die Bedeutung ihrer Zusammenarbeit für die taiwanisch-deutschen Beziehungen und die wissenschaftliche Entwicklung hervorgehoben.
Laut Prof. Schlögl ist die Humboldt-Stiftung die wichtigste Institution in Deutschland, welche talentierten Nachwuchs im Wissenschaftsbereich fördert und den Austausch von Forscher:innen unterstützt. Die langjährige Zusammenarbeit mit dem NSTC werde tiefgreifende Auswirkungen auf die taiwanisch-deutsche Forschungskooperation in der Zukunft haben, warb er.
Prof. Schlögl, der als führender Experte auf dem Gebiet der grünen Wasserstofftechnologie in Deutschland gilt, erläuterte, dass die deutsche Regierung grünen Wasserstoff als ein „strategisches Zukunftsfeld“ betrachte und Wasserstoff eine Schlüsselrolle dabei spielen werde, die globalen Ziele zur Senkung der Ausstoßes kohlenstoffhaltiger Schadstoffe in der Industrie zu erreichen. Im bilateralen Wissenschafts- und Technologieabkommen (Science and Technology Arrangement, STA) ist Wasserstoffenergie ebenfalls ein zentraler Kooperationsbereich, und die beiden Seiten unterstützen gemeinsam drei Projekte zur taiwanisch-deutschen Wasserstoffkooperation, die im Oktober vergangenen Jahres gestartet wurde.
Die Alexander von Humboldt-Stiftung ist weltweit für ihre Förderung herausragender Wissenschaftler:innen bekannt. Der „Humboldt-Forschungspreis“ gehört zu den höchsten Auszeichnungen, die in Deutschland an internationale Forscher:innen vergeben werden — der Preis würdigt Lebensleistungen in der Wissenschaft und erkennt grundlegende Entdeckungen, neue Theorien oder langanhaltende Auswirkungen auf das jeweilige Fachgebiet an. Zehn Wissenschaftler:innen aus Taiwan haben diese Auszeichnung bislang erhalten. Darüber hinaus vergibt die Stiftung jährlich etwa 600 Humboldt-Forschungspreise, die an junge Postdoktorand:innen und renommierte Wissenschaftler:innen gehen. Auf diese Weise geförderte Wissenschaftler:innen erhalten den lebenslangen Ehrentitel „Humboldt-Stipendiat“ (Humboldtianer), den inzwischen über 100 Wissenschaftler:innen aus Taiwan tragen.
—Quelle: National Science and Technology Council, 01/06/2025
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com