Die diesjährige internationale Buchmesse Taipeh (Taipei International Book Exhibition, TIBE), die am 20. Februar im Welthandelszentrum Taipeh (Taipei World Trade Center, TWTC) mit dem Motto „Catch the Reading Wave“ (Auf der Lesewelle reiten) eröffnet wurde, soll nach Auskunft des Kulturministeriums der Republik China (Taiwan) die Lebendigkeit und Vielfalt der Verlagskultur des Landes vorführen.
Die bis zum 25. Februar laufende Messe präsentiert Inhalte und Titel von 509 Verlagshäusern und -unternehmen aus Taiwan und 34 anderen Ländern, berichtete das Kulturministerium. Über 40 internationale Autor:innen sind dieses Jahr bei der TIBE vertreten, und auf dem Programm stehen mehr als 400 Werbeveranstaltungen, welche die Lesekultur fördern sollen, ergänzte das Ministerium.
In der Zone für literarische Werke zeigt die TIBE Werke, die von ausgewählten Verlegern ausgesucht wurden, und es gibt eine Sektion für unabhängige Buchhandlungen und Verlage. Ferner umfasst die TIBE diesmal einen taiwanischen Manga-Pavillon mit über 30 beliebten Comics aus dem Inland sowie einen Menschenrechts-Pavillon, wo Seminare zu Publikationen über die Zeit des Weißen Terrors (1947-1987) stattfinden.
Ehrengast der TIBE 2024 sind die Niederlande, die auf ihrem Messestand Themen vorstellen wie „Das Jahr 1624“, „Vielfalt und Inklusivität“ sowie „Niederländisches Design und Nachhaltigkeit“. Artefakte, historische Archive und das Modell eines Kriegsschiffes des 17. Jahrhunderts erörtern den ersten Kontakt der Niederlande mit Taiwan im Jahr 1624, außerdem richtet der niederländische Messestand Veranstaltungen der Bereiche Gleichberechtigung der Geschlechter, Rechte indigener Völker und LGBTQI+-Gemeinschaften aus.
In der Kinderabteilung stehen die Niederlande mit einem großen Schiffsmodell sowie Bildern vom Ozean und von Meeres-Abenteuern gleichfalls thematisch im Vordergrund. Im digitalen Pavillon wird unter Einsatz von künstlicher Intelligenz mit Echtzeit-Erzeugungstechnologie für jede:n Besucher:in eine eigene Erfahrung generiert.
An der feierlichen Eröffnung nahmen unter anderem Staatspräsidentin Tsai Ing-wen, Vize-Kulturministerin Lee Ching-hwi, die Vorsitzende der Stiftung Buchmesse Taipeh (Taipei Book Fair Foundation, TBFF) Isabella Wu Yun-yi und der Repräsentant des Taipeh-Büros der Niederlande Guido Tielman teil. Präsidentin Tsai unterstrich in ihrer Ansprache die Bedeutung von Lesen, da Menschen dadurch in andere Welten versetzt werden und sie Zugang zu einer riesigen Wissenssammlung gewinnen könnten.
Daneben verwies Tsai auf politische Maßnahmen des Kulturministeriums in der jüngeren Zeit hinsichtlich des Verlagsgewerbes, darunter Anstrengungen beim digitalen Wandel, Verbesserungen beim Erwerb von Büchern durch Bibliotheken sowie Integration der Kulturpunkt-Anreize, welche junge Leute dazu ermuntern sollen, auf der TIBE Bücher zu kaufen.
In einer Pressekonferenz am 19. Februar hatte Kulturminister Shih Che erklärt, das Verlagsgewerbe sei eine der Wurzeln von Taiwans Kultur. Sein Ministerium werde unter anderem weiter Projekte ausdehnen, welche publizierte Werke in Fremdsprachen übersetzen, so Shih.
Die erstmals im Jahr 1987 durchgeführte TIBE ist mittlerweile die führende Veranstaltung ihrer Art in Asien und gehört neben der Frankfurter Buchmesse, der Bologna-Kinderbuchmesse in Italien und der BookExpo America in den USA mit zu den größten Buchmessen der Welt.
—Quelle: Taiwan Today, 02/20/2024 (YCH-E), Ministry of Culture (2024-02-21)
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