Das diesjährige Forum über die Wiederbelebung austronesischer Sprachen ging am 12. September in der Nationalen Zentralbibliothek (National Central Library, NCL) in Taipeh über die Bühne, woran erkennbar ist, wie die Regierung der Republik China (Taiwan) das Bewusstsein für diese Sprachengruppe schärft und gleichzeitig den Austausch mit Taiwans Partnern in der indo-pazifischen Region vertieft.
An der von der Kabinettsbehörde Rat der Ureinwohnervölker (Council of Indigenous Peoples, CIP) organisierten Veranstaltung nahmen Offizielle und Fachleute aus Taiwan, Kanada und Neuseeland teil. Die Diskussionen drehten sich um die politischen Konzepte der drei Länder zur Entwicklung von Ureinwohnersprachen.
In seiner Eröffnungsansprache erklärte CIP-Minister Icyang Parod, Taiwan habe im Juni 2017 das Gesetz über die Entwicklung von Ureinwohnersprachen verfügt, das im Einklang stehe mit dem internationalen Jahrzehnt der Ureinwohnersprachen 2022-2032, welches die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization, UNESCO) anregte. Gemäß dem Gesetz gebe es für die Regierung Pflichten, Ureinwohnersprachen zu bewahren, weiterzugeben, zu fördern und Forschung darüber zu betreiben, hob er hervor.
Das Forum biete den Teilnehmer:innen eine Bühne, ein tieferes Verständnis über den Verlust von Ureinwohnersprachen und die Wiederbelebungsstrategien anderer Länder zu erlangen, warb der Minister und fügte hinzu, die Teilnehmer:innen könnten Erfahrungsaustausch als Bezugsmaterial für die Gestaltung politischer Maßnahmen nutzen.
Nach Auskunft des CIP hielten die meisten Referent:innen bei dem Forum ihre Ansprachen in ihren jeweiligen Muttersprachen. Abgesehen von Mandarin-Chinesisch und Englisch wurde Simultanübersetzung in Ureinwohnersprachen wie Amis, Atayal, Bunun, Paiwan und Taroko geboten, um Sprachbarrieren zu eliminieren und die Vielfalt austronesischer Sprachen vorzuführen, begründete der Ressortchef.
—Quelle: Taiwan Today, 09/13/2023 (YCH-E)
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