Das Bildungsministerium der Republik China (Taiwan) wird sein Anwerbungsprojekt für ausländische Englischlehrer ausweiten und zusätzliche Lehrkräfte mit Englisch als Muttersprache an Stellen in staatlichen Oberschulen im ganzen Land beschäftigen, teilte das Ministerium am 26. Juli mit.
Insgesamt 300 Lehrer — ein deutlicher Anstieg gegenüber den aktuellen 80 — werden jährlich auf Vertragsbasis eingestellt und sollen zwischen 20 und 22 Wochenstunden unterrichten, erläuterte Bildungsminister Pan Wen-chung und ergänzte, der Jahresetat des Projektes werde bis zum Jahr 2021 auf 2 Milliarden NT$ (58 Millionen Euro) erhöht.
Die im Jahr 2015 gestartete Initiative unter der Federführung der National Experimental High School in der nordtaiwanischen Stadt Hsinchu zielt darauf ab, die Englischkenntnisse der Schüler zu verbessern und Ausgewogenheit zwischen Stadt und Land im Bildungsbereich zu fördern.
Nach Auskunft der Bildungsverwaltung K-12 des Ministeriums zahlen sich im Laufe der vergangenen sechs Jahre geleistete staatliche Anstrengungen nun aus, was man erkennen könne an dem Erfolg des Programms in der staatlichen Oberschule Pingtung in dem südtaiwanischen Landkreis. Ausländische Lehrer an der Schule hätten den Einsatz von Schülern wesentlich belebt, was teilweise dadurch bewerkstelligt worden sei, dass man lokale Elemente wie das Kulturfest für Blauflossen-Thunfisch und Attraktionen im Kenting-Nationalpark in das Lehrmaterial eingefügt habe, berichtete die Verwaltung.
Das Projekt steht ferner im Einklang mit dem Entwurf der Regierung für die Entwicklung Taiwans in ein zweisprachiges Land bis zum Jahr 2030, hob die Verwaltung hervor. Der Entwurf, welcher im Jahr 2018 vom Exekutiv-Yuan — also dem Regierungskabinett oder Ministerrat — gebilligt worden war, strebt eine Stärkung der Englischkenntnisse im Land und eine Verbesserung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit Taiwans an.
—Quelle: Taiwan Today, 07/28/2020 (YCH-E)
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