Das Kulturministerium der Republik China (Taiwan) und die Biennale Sydney unterzeichneten ein Memorandum, welches die Teilnahme der taiwanischen Ureinwohnerkünstlerin Aluaiy Kaumakan an der australischen Veranstaltung im kommenden Jahr unterstützt, was die Bemühungen der Regierung hervorhebt, den Kulturaustausch mit Australien — das zu den Ländern gehört, an welche die Neue Südwärts-Politik (NSP) der Regierung in Taipeh sich wendet — zu stärken.
Unterschrieben wurde das Memorandum von Fan Huei-chun, Leiterin des Wirtschafts- und Kulturbüros Taipei in Sydney, im Namen des Kulturministeriums auf der einen Seite und der geschäftsführenden Direktorin der Biennale Barbara Moore auf der anderen Seite. Gemäß den Klauseln des Vertrages wird Aluaiy Kaumakan ein großformatiges Installationskunstwerk mit Schwerpunkt auf Wasserressourcen und Umwelt erschaffen, was das Thema der 23. Biennale ist, die vom 12. März bis 13. Juni kommenden Jahres über die Bühne gehen soll.
Aluaiy Kaumakan, Jahrgang 1971, stammt aus dem südtaiwanischen Landkreis Pingtung. Die Künstlerin ist bekannt für ihren Einsatz von „Lemikalik“, eine Weberei-Technik der Paiwan-Ureinwohnervolksgruppe mit konzentrischen Kreisen, und Skulpturen aus unterschiedlichen Materialien wie Wolle, Baumwolle, Kupfer, Seide und Glasperlen.
Wie das Kulturministerium verlautete, sind sowohl Taiwan als auch Australien multi-ethnische Länder mit einzigartigen Ureinwohnerkulturen. Infolgedessen sei es für die beiden Seiten leicht, bei Kulturfragen Einigkeit zu erzielen, weiteren Austausch zu betreiben und voneinander zu lernen, ergänzte das Ministerium.
Im Sinne der Stellungnahme des Kulturministeriums kommentierte Moore, die kooperative Initiative verfolge das Ziel, Ureinwohnern in der internationalen Gemeinschaft eine Stimme zu verleihen. Sie zeigte sich überzeugt, dass Kaumakans Arbeit die Veranstaltung im kommenden Jahr auf jeden Fall bereichern werde.
Die NSP ist ein Schlüsselelement der nationalen Entwicklungsstrategie der Regierung und zielt darauf ab, Taiwans Kooperation in den Bereichen Landwirtschaft, Wirtschaft und Handel, Kultur, Bildung und Fremdenverkehr mit zehn Mitgliedsstaaten im Verband südostasiatischer Nationen (Association of Southeast Asian Nations, ASEAN), sechs südasiatischen Ländern, Australien und Neuseeland auszuweiten.
Die erstmals 1973 ausgerichtete Biennale von Sydney ist nach den entsprechenden Veranstaltungen in Venedig und Sao Paolo das weltweit drittälteste Festival seiner Art. Die Ausstellung hat bislang herausragende Kunstwerke von über 1900 Künstler:innen aus dem Inland und aus über 100 anderen Ländern in Auftrag gegeben und vorgestellt.
—Quelle: Taiwan Today, 12/21/2021 (YCH-E)
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