Taiwans Minister ohne Geschäftsbereich Lin Ming-hsin begrüßte am 2. September in Taipeh eine Delegation der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, was die bilaterale Wertschätzung für Menschenrechte und Übergangsgerechtigkeit belegt.
Geführt wurde die Gruppe von der Stiftungsdirektorin Anna Kaminsky. Die Organisation war im Jahr 1998 vom Deutschen Bundestag gegründet worden.
In Taiwan werde Übergangsgerechtigkeit seit dem Jahr 2016 systematisch gefördert, berichtete Lin und untermauerte dies mit Hinweisen auf die Offenlegung politischer Dokumente, Wiedergutmachung juristischen Unrechts, Entschädigung für politisch Verfolgte sowie Bewahrung und Wiederbelebung von Stätten, wo Unrecht begangen wurde. Viele dieser Praktiken seien durch Abläufe in Deutschland angeregt worden, enthüllte er.
Taiwans Regierung habe einen Fonds eingerichtet, um Übergangsgerechtigkeit, Langzeit-Fürsorge und Sozialwohlfahrt zu fördern, wozu Vermögenswerte benutzt würden, welche durch den Weißen Terror — also die Periode autoritärer Herrschaft zwischen 1945 und 1992 — unterschlagen worden seien, erläuterte Lin.
In ihrer Antwort sagte Kaminsky, sie sei erfreut über die Fortschritte, welche beim Voranbringen von Gerechtigkeit zwischen ihrem ersten Besuch in Taiwan und ihrem derzeit dritten Besuch erzielt worden seien. Neue und vielfältige Lösungen seien notwendig, um angesichts der Herausforderung durch Desinformation, welche auf sozialen Medien durch künstliche Intelligenz (KI) und bösartige Akteure, die historische Tatsachen missbrauchten und falsch interpretierten, verbreitet würden, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit anzuregen, unterstrich sie.
—Quelle: Taiwan Today, 09/04/2025 (POC-E)
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